Die Chronik wird regelmäßig ergänzt entsprechend der Materiallage. Dabei werden auch scheinbar unbedeutende Fundstücke berücksichtigt, die jedoch letztlich Mosaiksteinchen sind im Gesamtbild DT64. Irrtümer bzw. Fehler vorbehalten. Anmerkungen gern unter:
joerg [ät] wwwagner [pünktchen] tv
1950
Zum Deutschlandtreffen 1950 übertragen die Sender des DDR-Rundfunks „Berliner Rundfunk“, „Deutschlandsender“, „Sender Leipzig“ Sonderprogramme vom „Friedensfest der Jugend“.
1959
Gründung der Redaktion „Junge Welle“ bei „Radio DDR“.
1961
01.12.1961 – „Radio DDR“ strahlt in der Verantwortung der „Junge Welle“-Redaktion einen „Abend der Jugend“ einmal wöchentlich, freitags von 18:00-18:55 Uhr bzw. 19:20-20:40 Uhr aus.
15.05.1964 – 5 Uhr, eine Sonderredaktion des Rundfunks der DDR, u. a. mit der „Junge-Welle“-Kernmannschaft sendet 99 Stunden bis 19.05.1964 um 8 Uhr als „Sonderstudio Deutschlandtreffen“ nonstop vom Deutschlandtreffen der Jugend (DT64) eine Art Serviceprogramm für die Teilnehmer und Gastgeber. Die Tageszeitung „Neue Zeit“ schreibt am 15.05.1964 zu den Frequenzen: „Von heute bis zum Dienstag strahlt er ohne Pause auf der Mittelwelle 611 KHz und der Ultrakurzwelle 95,8 MHz sein Programm aus.“
(Vielen Dank an Karsten Dähmlow für das Aufspüren dieses Ausschnitts.)
In der Bezeichnung des Programms bürgerte sich die Kurzform „DT64“ ein.
„Sechs Schnell-Reportagewagen, eine schwimmende UKW-Station, 20 Sprechstellen für Originalsendungen, ein gläsernes Sonderstudio, eine motorisierte Tanzkapelle, ein Kundendienst, der auf jede Frage antwortete, waren aufgeboten.“ (FF, Nr. 24/1964, S. 3)
Tonbeispiel: Eine der wenigen Aufnahmen, die „überlebt“ haben, wobei nicht ganz klar ist, ob dies, so wie es hier zu hören ist, live ausgestrahlt wurde. Der Beginn der Aufnahme lässt vermuten, dass im Funkhaus (Nalepastraße) die ankommende Leitung einer Sprechstelle aufgezeichnet wurde zur weiteren Bearbeitung. Vielleicht ist es auch nur ein paralleler Sicherheitsmitschnitt des Live-Signals, bei dem immer dann auf Aufnahme gedrückt wurde, wenn eine Liveschalte stattfand. Zu hören sind Reporter Hans Jacobus und der erste FDJ-Vorsitzende (07.03.1946–27.05.1955) Erich Honecker in einem eher belanglosen Interview, hier nur als kurzer Ausschnitt.
Tonbeispiel: Zu hören ist erneut Reporter Hans Jacobus, sowie der Sekretär für Agitation und Propaganda der SED-Bezirksleitung Erich Selbmann und DDR-Generalstaatsanwalt Josef Streit.
Abendnachrichten des Berliner Rundfunks
„Guten Abend, verehrte Hörerinnen und Hörer. Der Berliner Rundfunk bringt Nachrichten. Unter Jubel und Hochrufen von weit mehr als 60.000 Jungen und Mädchen aus der DDR, Westdeutschland und Westberlin ist das „Deutschlandtreffen der Jugend“ heute Nachmittag von seinem Schirmherren Walter Ulbricht feierlich eröffnet worden. Schauplatz dieses Ereignisses war das Berliner Walter-Ulbricht-Stadion, das sich mit einer grandiosen Tanz und Sportschau in selten gesehener Farbenpracht präsentierte. In seiner Eröffnungsansprache hieß der Vorsitzende des Staatsrates die Jugendlichen als Sendboten des Friedens und der Verständigung herzlich willkommen. Er versicherte ihnen, dass die DDR alles Menschenmögliche tun wird, damit Deutschlands Jugend niemals gegeneinander Krieg führen muss, sondern miteinander eine glückliche Zukunft aufbauen kann. Jetzt sei die Zeit gekommen, für eine große Initiative der westdeutschen Jugend, nämlich in der Bundesrepublik durchzusetzen, dass es zu einer Verständigung zwischen beiden deutschen Regierungen über Abrüstung und Annäherung kommt. Nach der Eröffnungsrede rollte das grandiose Programm der Tanz- und Sportschau ab mit Darbietungen von Balletttänzern und -Tänzerinnen, von Laien und Berufsartisten und Turnerinnen. Die Hauptstadt der DDR ist in diesen Stunden völlig zur Stadt der Jugend geworden. Unzählige bunte Veranstaltungen, Sportwettkämpfe und Gelegenheiten zu Diskussionen und Begegnungen lassen echte Festivalatmosphäre entstehen. In allen Stadtbezirken begannen am Nachmittag die Wohngebietefeste, auf denen sich Gäste und Gastgeber zusammenfanden. Stürmischen Applaus erntete die New Brunswick Combo aus Braunschweig, die vor der 16. Oberschule in der Nähe des Strausberger Platzes heiße Rhythmen zu Gehör brachte. In der Weydemeyerstraße vergnügte man sich beim Suhler Schützenfest. In voller Aktion ist das offene Gespräch der Jugend beider deutscher Staaten.“
Tonbeispiel: (Mitschnitt: Karsten Dähmlow)
16.05.1964
Musik: (Jenaer Oldtimer)
Peter Salchow: Ja, das waren sie, die Jenaer Oldtimer. So, und jetzt schnell noch ein kleines Interview im Telegrammstil. Klaus Richter ist der Chef der Truppe seit 24 … oh ja, Klaus Schneider. Verzeihung. Seit 24 Stunden, seid ihr ja schon in Berlin. Was habt ihr inzwischen schon erlebt? Wo habt ihr inzwischen schon gespielt?
Klaus Schneider: Wir spielen zumeist am Alex, in diesem Sonderstudio Deutschlandtreffen und dort eigentlich immer anzutreffen. Aber ansonsten auch in der Stadt. Wir sitzen auf einem Wagen, dort, wo die lauteste Musik vielleicht erklingt vom Wagen, Lastwagen. Und das sind wir.
Peter Salchow: Also, liebe junge Mädchen und Jungen, Wenn in den nächsten Tagen irgendwo der Ruf erklingt: Die Jena Oldtimer spielen, dann seid ihr völlig richtig. Dann liegt ihr goldrichtig. Dann geht dorthin. Da ist Rhythmus und Schwung.
Klaus Schneider: Ich möchte unterbrechen. Wir machen nämlich weiter. Wir müssen zur Demonstration noch.
Peter Salchow: Ja, recht herzlichen Dank dann euch sieben flotten Jungen und einen schönen Tag wünschen wir euch noch und schalten jetzt zurück ins Sprecherstudio 1. Bitte Sibylle wieder melden.
Sibylle: Ja, hier bin ich wieder. Und vielen Dank noch einmal, Hannes und den Jenaer Oldtimers ins Studio 5. Und weiter geht es bei mir für alle, die sich jetzt erst zugeschaltet haben, noch einmal mit den Stellplätzen zur Demonstration. Einheitliche Stellzeit aller Berliner Teilnehmer: 11:30 Uhr. Die Kreise Friedrichshain, Treptow, Köpenick und Außenhandel treffen sich in der Wilhelm-Pieck-Straße, Spitze Schönhauser Tor am Luxemburgplatz. Anfahrtweg: S-Bahn bis zum Alexanderplatz, Ausgang Liebknecht-Straße oder die U Bahn bis Luxemburgplatz.
Tonbeispiel: (Sonderstudio DT64, Mitschnitt Karsten Dähmlow)
Tonbeispiel: Reporter Udo Krause, später spezialisiert als Journalist auf Rechtsfragen bei „Radio DDR“ während einer Demo. Im Hintergrund das Lied „Blaue Fahnen nach Berlin“ von Hanns Eisler, das in der Tonfolge jahrelang die DT64-Senderkennung in verschiedenen Arrangements bildete.
(Dank an Karsten Dähmlow für das Entdecken dieses Fotos.)
Wie das 99-Stundenprogramm tatsächlich geklungen hat, lässt sich schwer abschätzen. Zeitzeugin Barbara Krause (siehe Video) spricht von einem wortlastigen Programm. Vermutlich dominierten nicht Demo-Berichte das Programm, weil sonst nicht plausibel wäre, dass sich das Staatliche Rundfunkkomitee unter dem Bruder von Hanns Eisler, Gerhart Eisler mit dem Wunsch der Hörerschaft konfrontiert sah, das Programm als „Jugendstudio DT64“ fortzusetzen.
Tonbeispiel: Jürgen „Kuno“ Babenschneider, der zu den ersten DT64-Moderatoren/Reportern gehörte, erinnert sich im Umfeld des 25. DT64-Geburtstages (rec.: 27.06.1989) an die Zeit des Sonderstudios DT64. Fragen: Jörg Wagner
(Zeitungsausschnitte rund um das Sonderstudio aus dem Privatarchiv von Karsten Dähmlow)
29.06.1964 – Wegen der positiven Hörerreaktion wird sechs Wochen später das Nachmittagsprogramm des Berliner Rundfunks zum „Jugendstudio DT64“ umgestaltet. Empfangbar DDR-weit über UKW und MW.
„Der Sender ‚DT64‘, der beim Deutschlandtreffen in aller Munde war, kommt auf Grund noch nie dagewesenen Echos wieder, das in großen Stößen von Hörerbriefen, auf zahlreichen Foren und in vielen Einzeldiskussionen zutage trat. Deshalb wird von nun an das ‚Jugendstudio DT64‘ allwöchentlich 10 Stunden für sein Programm reserviert haben, dessen ‚Machart‘ im Trubel der Pfingsttage gefunden wurde und bei der Jugend ‚ganz groß‘ ankam.“ (Berliner Zeitung, 28.06.1964)
Tonbeispiel: Karlheinz „Kalle“ Neumann, einer der ersten DT64-Moderatoren, erinnert sich am 25. DT64-Geburtstag (rec.: 29.06.1989) an die Anfänge. Fragen: Jörg Wagner
14.10.1964 – Nikita Sergejewitsch Chruschtschow wird mit der Mehrheit von Politbüro und Zentralkomitee in der Sowjetunion als Parteichef abgesetzt. Leonid Iljitsch Breschnew wird Nachfolger und beendet mit dem Machtwechsel später auch in der DDR die sogenannte „Tauwetter“-Periode, eine liberalere Phase des Sozialismus.
25.11.1964 – „Wunderwaffe“ DT64
1965
01.06.1965 – Neue und verlängerte Sendezeiten: täglich Mo-Fr 16:00 bis 19:00 Uhr
05.07.1965 – Sonderstempel „1 JAHR JUGENDSTUDIO DT64 – eure sendung junge leute!“
(Vielen Dank an Karsten Dähmlow für die Übersendung dieses Kleinods!)
15.09.1965 – Rolling Stones in Westberlin
Das Waldbühnen-Konzert der Rolling Stones mit anschließenden Exzessen der Besucher (SFB-Abendschau, 16.09.1965) stärkt die Positionen derjenigen Mitglieder im ZK der SED, die Beatmusik als „schädlichen Einfluss“ auf die Jugend bezeichnen. „Die DDR ist ein sauberer Staat.“ (Siehe 11. Plenum des ZK der SED, Dezember 1965)
15. bis 18.12.1965 – 11. Plenum des ZK der SED („Kahlschlagplenum“)
Tonbeispiel: Ausschnitt der Rede Erich Honeckers vor dem ZK der SED, 15.12.1965
Tonbeispiel: Ausschnitt der Rede Erich Honeckers vor dem ZK der SED, 17.12.1965
1966
Zwei Jahre vor Gründung von DT64 führte die DDR 1962 die Wehrpflicht ein. In den Sendungen von Jugendstudio DT64 war von Anbeginn klar, die Soldaten gezielt anzusprechen. „Aus anfänglichen Einzelbeiträgen zum militärischen Leben in den bewaffneten Organen entwickelte sich ab 1966 der Vorläufer des heutigen DT64-Soldatenmagazins ‚Vor Zapfenstreich‘. Aus 30 Minuten im Nachmittagsprogramm wurden 60 Minuten im Abendprogramm als eigenständige Sendung von 20:30 Uhr bis 21:30 Uhr. Diese Sendezeitenverlagerung ergab sich aus zahlreichen Wünschen unserer Soldaten, da erfahrungsgemäß in militärischen Einheiten bis 19:00 Uhr kaum die Möglichkeit zu schaffen ist, konzentriert Rundfunk zu hören.“
(Klaus Fest in: Beiträge zur Geschichte des Rundfunks – Schriftenreihe des DDR-Rundfunks, Heft 1, 8. Jahrgang, 1974, S. 31)
06.06.1966
(Gefunden von Karsten Dähmlow)
Tonbeispiel: Karlheinz „Kalle“ Neumann über seine Doppelmoderation mit Gretel Ortner (rec.: 29.06.1989/Juli 1971).
1967
06.03.1967 – Erste Sendung S-F-Beat vom Sender Freies Berlin
„Der SFB strahlt die erste Folge der Hörfunkreihe »S-F-Beat« aus, einer Sendung mit Hits, Tips und Kurzinformationen für junge Leute. Die Sendung steht an jedem Werktagvorabend für eine Stunde im Programm und findet rasch ihr Publikum. Es ist die erste Sendung im Berliner Raum, die ausschließlich englische und amerikanische Beatmusik spielt. Ab und zu sind auch deutsche Bands zu hören. Neu ist nicht nur die Musik, sondern auch die Präsentation mit Jingles, Trailern und weichen Übergängen von der Moderation zur Musik.“
Quelle: paperpress.org
Videobeispiel: S-F-Beat 1968
21.05.1967 – In der Programmzeitschrift „FF“ erscheint das erste DT64-Liederblatt. Text und Noten neuer Lieder, die in den Singeklubs entstanden, wurden dort abgedruckt, um die Verbreitung zu unterstützen. „Da die Amateurdichter und -Komponisten selbst oft gar nicht in der Lage waren, Ihre Lieder aufzuschreiben, verlangte das von unseren Radio-Leuten einen völlig unkonventionellen Arbeitsstil. Die Lieder wurden per Tonband aufgezeichnet, dann vom Band abgeschrieben. Da man folglich auch damit rechnen musste, dass sie mit den Noten allein nicht allzu viel anfangen konnten, gab es in jeder Freitagssendung gegen 17:15 Uhr das ausgedruckte Lied auch zum mitschneiden.“ (Marianne Oppel in: Beiträge zur Geschichte des Rundfunks – Schriftenreihe des DDR-Rundfunks, Heft 1, 8. Jahrgang, 1974, S. 25)
Von 1973 bis 1978 verlegt der „Friedrich Hofmeister Musikverlag Leipzig“ insgesamt fünf DT64-Lieder-Bücher aus diesem Lieder-Pool kuratiert von Marianne Oppel.
07/1967 – Soziologische Untersuchung im Kreis Grimma zur Akzeptanz von Jugendstudio DT64 durch das Zentralinstitut für Jugendforschung zum Thema „Freizeitverhalten der Jugend“. 67 Prozent hören danach DT64 ständig oder häufig.
1968
01.10.1968 – Die Jugendsendung „Treffpunkt für junge Leute“ geht beim RIAS werktäglich von 16 bis 18 Uhr auf Sendung.
Quelle: poenack.de/
1969
24.09.1969 – Sondersendung „Junge Leute – Junge Lieder“ von 06:35 Uhr bis 07:30 Uhr
„Jugendstudio DT64 präsentiert Lieder zum Jubiläumsgeburtstag der DDR, die auf liebevolle und poetische Weise das Wachsen und Werden des Sozialismus in der DDR und den Alltag der sozialistischen Menschengemeinschaft besingen. (…) Mitwirkende sind der Berliner Oktoberklub, der Singeklub der NVA Neubrandenburg, die Gruppe ‚Pasaremos‘ aus Dresden, der Gerd-Michaelis-Chor, Monika Hauff, Michael Thilo Amft und viele andere.“ (adn, 23.09.1969)
1970
11.09.1970
Wer:
* Stanisław Lem, Schriftsteller (* 12.09.1921 – † 27.03.2006)
* Anita Wagner, Journalistin
Was: Interview am Rande einer Lem-Inszenierung am Deutschen Theater für Jugendstudio DT64 (Urband vom Reportergerät)
Wann: rec.: 11.09.1970, 20:24 Uhr
Wo: Berlin, Deutsches Theater, Garderobe
[00:00:44]
Stanisław Lem: Das sind Geräusche aus unserem Maschinenraum, nicht wahr? Die da, die wir da hören. Also, das ist ein Photonen-Schiff, nicht wahr? Und es wird sich ganz langsam der Lichtgeschwindigkeit nähern. Als es diese Geschwindigkeit fast also approximiert, wird die Zeit auf dem Deck sehr langsam für uns natürlich subjektiv … ganz normal weiterhin fließen, aber vom Standpunkte der Erde, wenn dort Jahre vergehen, werden wir nur Minuten vielleicht erleben. Also dann, nachdem wir, sagen wir, nach einigen Tagen auf die Erde zurückkommen, werden wir nicht das Jahr 1970, sondern vielleicht das Jahr 1990 erleben, was interessant sein kann.
[00:01:27]
Anita Wagner: Das heißt, wenn wir jetzt zurückkommen, dann werden meine Kollegen von DT64 gar nicht mehr jung genug sein, um DT64 machen zu können.
[00:01:36]
Stanisław Lem: Natürlich. Es ist eine Konsequenz der Relativitätstheorie und man kann über sie nicht hinweg. Das ist schon so ein Naturgesetz. Na, wenn Sie wollen, können wir natürlich ein bisschen früher den Weg nach Hause, nicht wahr, einschlagen, sodass wir früher zurück kommen.
06.10.1970 – „bit“, das DT64-Informationsmagazin für Studenten wurde zunächst als selbstständige Redaktion „Hochschulpolitik“ ins Leben gerufen. „Die Sendereihe vereinigte aktuelle Aufgaben des vormaligen Studentenfunks des Berliner Rundfunks und propagandistische Anforderungen an das Programm des Senders, die bis dahin von der Sendereihe „Information“ bearbeitet worden waren. (…) Im Unterschied zum Nachmittagsmagazin von DT64 handelt es sich bei ‚bit‘ um eine durchweg vorproduzierte Sendung aus Wort- und Musikbeiträgen. Der Wortanteil liegt höher als im Nachmittagsmagazin, angestrebt ist ein Verhältnis von etwa 40 % Wort zu 60 % Musik. Mit dem Informationsmagazin ‚bit‘ wendet sich das Jugendstudio DT64 an ein älteres Hörerpublikum als im Nachmittagsmagazin, an eine Altersgruppe von 18-25 Jahren, wobei die Altersgrenze nach unten und vor allem nach oben fließend ist. Wenn auch Studenten die Hauptzielgruppe sind, so weisen doch Hörerpost und Untersuchungen der Abteilung Hörersoziologie beim Staatlichen Komitee für Rundfunk aus, dass auch junge Wissenschaftler, Oberschüler und solche Hörer aus höheren Altersgruppen angesprochen werden, die sich vorwiegend für Fragen der weltanschaulich-politischen Auseinandersetzung interessieren.“
(Werner Trzcionka in: Beiträge zur Geschichte des Rundfunks – Schriftenreihe des DDR-Rundfunks, Heft 1, 8. Jahrgang, 1974, S. 32)
1971
15.11.1971 – Aus dem „Deutschlandsender“ wird „Stimme der DDR“. Der „Deutschlandsender-Jugendfunk“ mit seiner wöchentlichen Sendung „Junge Leute, heute“ sendet fortan als „Hallo – das Jugendjournal“. Bis zur Fusion mit DT64 1986 vergrößert sich die Sendezeit. Montag, Mittwoch und Freitag kommen als Sendungstage hinzu. Dienstags („Notenbude“) und donnerstags („Franks Beatkiste“, später nur „Beatkiste“) übernimmt die Redaktion „Jugendmusik“ von „Stimme der DDR“ die abendlichen Sendeplätze.
1972
02.01.1972 – Erste Sendung „DT-Metronom – Schlager nach 6“, eine nationale Hitparade
(Vielen Dank an Karsten Dähmlow für diesen Fund!)
01.05.1972 – neue Sendestruktur
„Jugendstudio DT64 sendet montags bis freitags von 16.00 bis 19.00 und mittwochs zusätzlich von 20.30 bis 21.30 im Programm des Berliner Rundfunks. Das entspricht einer wöchentlichen Sendezeit von 920 Minuten (früher 1025). Wir gehen davon aus, daß anzustreben ist, auch bei der verkürzten Sendezeit dem Magazincharakter weitgehend Rechnung zu tragen.“
Mai 1972
Tonbeispiel: Der YT-Kanal Reniar Sdreeg hier mit einem collagierten Musikmix jener Zeit. Moderation der Sendung „DT64-Musikstudio“: Peter Salchow. Einige DT64-Jingles sind nicht aus dieser Epoche, sollten vermutlich diesen Zusammenschnitt künstlerisch verfeinern. Zu hören sind auch Ton-Ausschnitte anderer Programme (z. B. mit Karlheinz Drechsel über Jazz). Zu Beginn: Panta Rhei und Vroni Fischer mit „Schatten“ (Aufnahme: Rundfunk der DDR, Mai 1972).
Unter dem Label „DT64-Musikstudio“ wurden in Kooperation mit AMIGA auch Schallplatten veröffentlicht. Hier:
1 – Das alte Lied – Uwe Schikora Combo
2 – Wir lagen im Grase – Norbert Schmidt – Joco Dev Sextett
Erscheinungsjahr: 1972
Katalog-Nummer: AMIGA 4 55 857
1973
06.02.1973 – Festivaltreff in Unterwellenborn. Eine Livesendung in Kooperation mit der Neuen Berliner Illustrierten (NBI) außerhalb des Studios zur Einstimmung auf die X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten 1973 in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ostberlin).
„Was uns versagt ist, bietet DT: Musik, Quizrunden, akustischen Spaß. Was der Rundfunk nicht senden kann, gibt es bei uns: Fotos.“ (NBI 7/73, S. 6)
Livemusik: Klaus-Renft-Combo. Sehr wahrscheinlich ist im Foto unten der Rücken von Bandmitglied Peter „Cäsar“ Gläser zu sehen.
Weitere Live-Orte waren: Johanngeorgenstadt, Spremberg, Schwedt, Friedland, Staßfurt und Riesa.
27.02.1973 – Festivaltreff in Riesa. Auch hier mit dabei die Klaus-Renft-Combo. Den „Renft’s“ wurde im September 1975 die Spielerlaubnis entzogen. Die Folge war die Auflösung. Da dies nicht das erste Spielverbot für Klaus Renft war, verließ er die DDR. Er durfte nach Westberlin ausreisen. (Siehe „Klaus Renft Combo“) Seine Musik war im gesamten Rundfunk der DDR danach bis zur Wende 1989 gesperrt.
Videobeispiel: Der Musiker, Regisseur Christoph Busse und der sich offen bekennende DT64-Interessierte und RIAS-Moderator Olaf Leitner machten 1977 einen Film über den Seitenwechsel von Klaus Renft für den NDR.
Auftritt der „Klaus Renft Combo“ beim Jugendfernsehen „rund“
19.07.1973 – Erste „DT64-Podiumdiskothek“, eine Sendung zum Mitschneiden für „Schallplattenunterhalter“, das DDR-Fachwort für DJ. Das Besondere: Die Musik-Titel sind für den Einsatz in Diskotheken lizensiert. Erscheinungsrhythmus: donnerstags alle zwei Wochen. Moderatoren- und Autorenduo: Hartmut Kanter und Stefan Lasch.
Vgl.:
* „Heiße Sommer, coole Beats“ – Zur populären Musik und ihren medialen Repräsentationen in der DDR, herausgegeben von Sascha Trültzsch und Thomas Wilke, Peter Lang Verlag, 2009, ISBN-13: 978-3631586099
* Stefan Lasch „DT64 · Podiumdiskothek · COVERland 50 Jahre Radio“, Paperback, 222 Seiten, ISBN-13: 9783756883417, Verlag: Books on Demand, Erscheinungsdatum: 01.01.2024
28.07.-05.08.1973 – X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten in der DDR-Hauptstadt Berlin (Ostberlin). Das Jugendstudio DT64 war in alter Tradition als Festivalradio mit dabei.
Videobeispiel:
Im Interview Wolfgang Berghofer, 1973 im Organisations-Komitee der FDJ
Die Ausrichtung der X. Weltfestspiele der Jugend und Studenten des 1947 gegründeten Weltbunds der demokratischen Jugend (WBDJ) war ein ambivalentes, internationales Großereignis. Es war das „Woodstock des Ostens“ mit bis dahin ungekannter Offenheit und Toleranz bei Rockkonzerten und anderen Großveranstaltungen, andererseits der Versuch der DDR-Führung ein „Schaufenster des Sozialismus“ zu inszenieren. Mitglieder der bundesdeutschen Jugendorganisationen von Junger Union bis MSB Spartakus lieferten sich mit der FDJ in der „Speakers Corner“ am Alexanderplatz unter der Weltzeituhr spontane, harte Diskussionen. Daneben gab es propagandistische Inszenierungen, die nur teilweise die Begeisterung internationaler Gäste fanden, obwohl sie eigentlich unter den Schlagworten „Frieden, Freundschaft, Solidarität“ stattfanden.
1974
– Die Aktion Soli-Beat entstand auf Initiative vom Jugendpanorama der Neuen Berliner Illustrierten (NBI), DT64 konnte als Partner gewonnen werden.
„Aus dieser ersten Initiative wurde d i e Solidaritätsaktion der Rock- und Popgruppen der DDR. Als sie 1982 zum neunten und zugleich letzten Mal stattfand, standen mehr als 1 Million Spenden der DT64-Hörer zu Buche, eingezahlt auf das Solidaritätskonto der DDR“ (Beiträge zur Geschichte des Rundfunks, 2/84, S.43)
– Jugendstudio DT64 koordiniert die Berichterstattung vom DDR-Abschnitt der Erdgastrasse (Krementschuk – Bar) und organisiert die kulturelle Betreuung vor Ort mit.
1976
29.05.1976 – Beginn der „DT64-Jugendkonzerte“
05.06.1976 – Am letzten Tag des X. Parlamentes der FDJ gestaltet DT64 eine Sondersendung zum „Fest der Jugend“ im Palast der Republik von 18:00 bis 23:45 Uhr.
16.11.1976 – Der Liedermacher Wolf Biermann darf nach einem Gastspiel mit DDR-kritischen Texten in der Bundesrepublik (13.11.1976) nicht mehr in die DDR einreisen. Er wird aus der DDR ausgebürgert. Der Schriftsteller Stefan Heym scheitert, die SED-Spitze umzustimmen. Der „Fall Biermann“ spaltet die Gesellschaft und führt zu einer verstärkten Ausreisebewegung besonders unter Künstlern und Intellektuellen. Die Folge u. a.: das Sperren von Filmen und Musik, in denen Ausgereiste mitwirkten.
1977
21.03.1977 – Erstes „Rhythmusvorkonzert“ im Kreiskulturhaus Greifswald (Großer Saal, 400 Plätze, Stuhlreihen, Rauchverbot, keine Gastronomie, FDJ-Ordnungsgruppe, Volkspolizei)
Gruppe Engerling – Berlin
Gruppe Babylon – Weimar
je 50 Minuten
Moderation: Christine Dähn
Musikredaktion: Gottfried Flemig
24.06.1977 – Eine Sonderredaktion von RBI, Stimme der DDR und DT64 berichtet direkt aus Wolgograd vom „IV. Festival der Freundschaft zwischen der Jugend der UdSSR und der DDR“.
Noch nicht mit DT64 fusioniert: „Hallo – das Jugendjournal“ vom Sender „Stimme der DDR“, hervorgegangen am 15.11.1971 aus „Junge Leute, heute“ vom Deutschlandsender-Jugendfunk nach Umbenennung des „Deutschlandsenders“.
Quelle: FF Dabei, Programmwoche 18.07.-24.07.1977, Programmtag: 18.07.1977 (Aus dem Archiv von Karsten Dähmlow)
20.07.1977 – Öffentliche Aufzeichnung der 100. DT64-Podiumdiskothek im Jugendtreff vom Palast der Republik
13.10.1977 – DT64-Jugendkonzert: Konzert mit Inti Illimani und Quilapayun (Plan)
16.11.1977 – DT64-Jugendkonzert: RHYTHMUS 77 (Plan)
1978
26.01.1978 – DT64-Jugendkonzert: Tasteninstrumente (Plan)
23.03.1978 – DT64-Jugendkonzert: Podium junger Künstler (Plan)
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Dirigenten: Johannes Winkeler/ Fred Buttkewitz
Solisten: Güher und Süher Pekinel, Klavier und ein Schumann-Preisträger (Plan)
Tschaikowski: Romeo und Julia
Werk mit dem Schumann-Preisträger
Poulenc: Konzert für 2 Klaviere und Orchester
20.04.1978 – DT64-Jugendkonzert: Dresdner Kreuzchor (Plan)
18.05.1978 – DT64-Jugendkonzert: Blues-Party (Plan)
01.06.1978 – Zweites „Rhythmusvorkonzert“ im Klubzentrum Buna, Schkopau (Theatersaal, 750 Plätze, Theaterbestuhlung, Rauchverbot, keine Gastronomie während des Konzerts, FDJ-Ordnungsgruppe)
Gruppe Karussell – Leipzig
Gruppe City – Berlin
je 50 Minuten
15 Minuten nach dem Konzert Diskussionsveranstaltung im Schillersaal mit DT64 vor ca. 60 Leuten
Moderation: Christine Dähn
Musikredaktion: Gottfried Flemig
Veranstaltungsleitung: Walter Bartel
23.11.1978 – DT64-Jugendkonzert: RHYTHMUS 78
mit Karat, Reform, Karussell, City, Neue Generation, Gruppe Drei, Keks, Stern-Combo Meissen, Veronika Fischer und Gruppe, Stefan Diestelmann (Quelle: Rock in Berlin)
1979
24.05.1979 – DT64-Jugendkonzert: STUDIOORCHESTERSOUND
mit Veronika Fischer, Uschi Brüning, Regine Dobberschütz, Thomas Natschinski, Thomas Natschinski, Wolfgang Ziegler, Hansi Klemm, Franz Bartzsch (Quelle: Rock in Berlin)
01.-03.06.1979 – Nationales Jugendfestival der FDJ – DT64 traditionell mit Sonderprogramm
25.10.1979 – DT64-Jugendkonzert: RHYTHMUS 79
(Vielen Dank an Wolfgang Rajmann für den Scan vom Programmheft)
23.11.1979 – DT64-Jugendkonzert: ELECTRA – Porträt einer Band (Plan)
1980
31.01.1980 – DT64-Jugendkonzert um 16:30 und 20 Uhr: Tangerine Dream im Palast der Republik. Ein bearbeiteter Mitschnitt wurde bei AMIGA als LP (Katalog Nr. 8 55 819) veröffentlicht.
Vgl.: Berliner Rockwiki zum TD-Auftritt und Plattenproduktion
Tonbeispiel: Interviewfragmente über Space Rock mit Edgar Froese für DT64 vom 04.09.1981. Fragen: Jörg Wagner. Das bei DT64 gesendete, vollständige Interview ist verschollen.
14.02.1980 – DT64-Jugendkonzert: Sonderkonzert zum X. Festival des Politischen Liedes „Canto General“ („Der große Gesang“) – Oratorium von Mikis Theodorakis, nach Texten von Pablo Neruda, Palast der Republik, 20 Uhr
Vgl.: Programmheft (Quelle: DDR-Museum)
27.03.1980 – DT64-Jugendkonzert: BIG BAND INTERNATIONAL (Plan)
22.05.1980 – DT64-Jugendkonzert: Konzert exquisit – 6. Anrechtskonzert, 19:00 Uhr, Palast der Republik
Mitwirkende:
Franz Bartzsch, Frank Hille, Veronika Fischer, Holger Biege, Thomas Natschinski, Uschi Brüning, Peter und Paul, Regine Dobberschütz, Eva-Maria Pickert, Czesław Niemen (VR Polen), Cantus-Chor, Poznaner Pop-Orchester des polnischen Rundfunks und Fernsehens (PR 1 TV) Leitung: Zbigniew Górny und Horst Krüger (als Gast); Moderation: Christine Dähn; Produktion: Horst Jurczok/Christiane Nowatzky; Gesamtleitung: Walter Bartel
Shop:
* die CD bei Buschfunk
* die CD bei Jpc
23.-26.05.1980 – DT64-Sonderstudio beim V. Festival der Freundschaft zwischen der Jugend der UdSSR und der DDR in Karl-Marx-Stadt
1981
12.01.1981 – Pressemitteilung über die Kooperation der NBI mit DT64 zur Aktion „SoliBeat“ 1981
01.09.1981 – DT64 sendet werktags auf der Berliner UKW-Frequenz 95,05 MHz, später 95,1 MHz ein erweitertes Abendprogramm „Hallo und DT auf UKW“: ab 19:00 Uhr zunächst eigene Nachrichten, im Anschluss die „DT64-Litfaßsäule“, eine ca. 7minütige Programmvorschau und Veranstaltungstipps, danach die Übernahme des Jugendprogramms von „Stimme der DDR“, ab 20:30 Uhr spezielle Magazine wie „Stadtkieker“, „ad libitum – Klassik für junge Leute“, „Songs International – Lieder mit Grips“, „DT64-Songklub“… bis 23:30 Uhr
(Vielen Dank an Karsten Dähmlow für diese getrennten Wimpel eines dann vereinigten Angebots.)
23.09.1981 – DT64-Jugendkonzert: PODIUM JUNGER KÜNSTLER des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin (Plan)
15.10.1981 – DT64-Jugendkonzert: BLUES-GESCHICHTEN mit Stefan Diestelmann und internationaler Beteiligung (Plan)
11.11.1981 – Beginn der Reihe „Wissenschaftsforum“, einer Gemeinschaftsaktion mit der URANIA der DDR. Es beantworten an jedem dritten Mittwoch im Monat vier Experten live Fragen von Hörern.
08.12.1981 – 500. „DT-Metronom“-Sendung
1982
28.01.1982 – DT64-Jugendkonzert: METRONOM LIVE – ein Rockkonzert mit Verleihung des Interpretenpreises 1981 durch das Jugendmagazin „neues leben“ (Plan)
18.02.1982 – DT64-Jugendkonzert: PODIUM JUNGER KOMPONISTEN – eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR (Plan)
25.02.1982 – Sendeplan eines zu dieser Zeit gewöhnlichen Ablaufs
01.04.1982 – DT64-Jugendkonzert: KONTRAPUNKTE – Elektronik multimedial (Plan)
Tatsächlich gab es einen „ABEND DES POETISCHEN LIEDES“ im Palast der Republik, der zweigeteilt war. In der ersten Hälfte traten auf: Barbara Thalheim und Quintett, Werner Bernreuther, Carola Kirschner, Gerhard Schöne und das Duo Piatkowski & Rieck. In der anderen Hälfte gab Herman van Veen mit Band das Konzert „Ich hab‘ ein zärtliches Gefühl“.
Tonbeispiel: Mitschnitt-Fragmente vom Ende der Teilwiedergabe des DT64-Jugendkonzerts im Berliner Rundfunk (UKW, stereo, Kassette)
13.05.1982 – DT64-Jugendkonzert: BIG BAND INTERNATIONAL (Plan)
03.08.1982 – Sendeplan für die wöchentliche Außensendung „Stadtkieker“ im Abendprogramm, die im Wesentlichen durch die technische Reichweite der UKW-Frequenz 95,05 MHz auf Berlin + Umland begrenzt war
04.10.1982 – neue UKW-Frequenzen für das Abendprogramm:
UKW Leipzig 98,50 MHz zusammen mit „Messewelle“
UKW Marlow 95,55 MHz
UKW Putbus 91,50 MHz
UKW Schwerin 88,55 MHz zusammen mit „Ferienwelle“
31.12.1982 – DT64 mit spezieller Silvester-Sendung für Berlin „Rutsch mit Rock“ (DT auf UKW)
Tonbeispiel: DT64-Reporter Jörg Wagner besucht nach einem Aufruf die „beste Silvesterparty“ in der Nähe des Berliner Ostbahnhofs, Lange Straße 81
1983
28.02.1983 – DT64 wird über den bisherigen Ersatzsender des Berliner Rundfunks abgestrahlt: UKW Berlin-Köpenick 95,10 MHz
31.03.1983 – DT64-Jugendkonzert im Palast der Republik „Frauen im Rock“
Vgl.: CD bei Buschfunk
02.05.1983 – DT64-Versorgung über:
UKW Schwerin 88,55 MHz
UKW Marlow 95,55 MHz
UKW Putbus 88,60 MHz
UKW Berlin 95,10 MHz – stereo
UKW Leipzig 98,50 MHZ
UKW K.-Marx-Stadt 94,50 MHz
MW Güstrow 1602 KHz
07.05.1983 – Erstes gemeinsames Wochenendprogramm „Hallo -das Jugendjournal“ von „Stimme der DDR“ und DT64 als „Hallo und DT auf UKW“
samstags 14:00-23:30 Uhr
sonntags – freitags 15:30-23:30 Uhr
10/1983 – Das erweiterte Abendprogramm wird jetzt auch über UKW in Dresden abgestrahlt.
1984
04/1984 – Der UKW-Strahler in Löbau sendet das erweiterte DT64-Abendprogramm.
07.06.1984 – „Hallo und DT“ senden als „Festivalwelle DT64“ im „Gläsernen Studio“ aus dem Uhrenladen im Berliner Haus der Elektroindustrie am Alexanderplatz zum Nationalen Jugendfestival der FDJ in alter Pfingsttradition ein Sonderprogramm 80 Stunden bis Pfingstsonntag 10.06.1984 um Mitternacht.
Tonbeispiel: DT64-Moderatorin Christine Dähn mit der Begrüßung am 07.06.1984, 16 Uhr. Kurz vor Mitternacht am 10.06.1984 entstand die zweite Aufnahme u. a. mit dem DT64-Festival-Team um Moderator/Reporter Andreas Fürll: Hannelore Meyer (Heider), Tanja Braumann, Achim Dresdner, Bea Hoffmann, Karin Maas, Roland Schneider, Christine Dähn
14.06.1984 – Geplante Themen für die Nachmittagssendung:
Durch technische Verbesserungen in der Senderinfrastruktur konnte man den westlichen „Rock-over-RIAS“-Marathonsendungen eigene Themennächte entgegensetzen:
27.07.1984 – „Hit-Sommernacht“ 20:00-03:45 Uhr
11.08.1984 – „Rock um die Uhr“ 22:10-04:00 Uhr
07.09.1984 – „Kleine elektronische Nachtmusik“ 21:05-02:00 Uhr
05.10.1984 – „Metronom-Nacht“ 21:05-03:45 Uhr
11.10.1984
Tonbeispiel: DT64-Podiumdiskothek Ausgabe 282 mit Stefan Lasch (siehe 19.07.1973)
10.11.1984 – „Klassik-Nacht“ 20:00-02:00 Uhr
01.12.1984 – „Lieder-Nacht“ 20:00-02:00 Uhr
29.12.1984 – „Rock ’84“ 19:05-04:00 Uhr
1985
11.03.1985 – Michail Sergejewitsch Gorbatschow wird zum Generalsekretär der KPdSU gewählt und leitet in Folge mit Reformen die Umgestaltung der Gesellschaft mit einer neuen, bis dahin nicht gekannten Offenheit ein („Perestroika und Glasnost“). Anders als bisher praktiziert („Von der Sowjetunion lernen, heißt Siegen lernen“), geht die SED unter Erich Honecker auf Distanz und verbietet den DDR-Medien Ende der 80er Jahre, das Wort „Perestroika“ in der Berichterstattung zu verwenden. Sie propagiert stattdessen den „Sozialismus in den Farben der DDR“.
01.09.1985 – Abstrahlung des DT64-Programms vom Sender Berlin-Köpenick über 93,10 MHz:
Mo-Fr 16:00-23:30
Sa 14:00-23:30
So 15:35-23:30
30.09.1985 – Beim RIAS reformiert man nach Hörerverlusten seine beiden Programme komplett neu. Vorbild für rias 2 ist SWF3.
Tonbeispiel: „Trend – Forum populärer Musik“ (1985), Jürgen Balitzki und Lutz Bertram im Gespräch mit der Band Karat.
1986
02/1986 – Inbetriebnahme neuer UKW-Sender.
UKW Dequede V – 101,0 MHz – ab 08/86 in stereo
UKW Brocken V – 101,4 MHz – ab 12/87 in stereo
UKW Inselsberg V – 102,2 MHz – ab 06/86 in stereo
07.03.1986 – Aus „Jugendstudio DT64“ wird durch die Fusion mit „Hallo – das Jugendjournal“ vom Sender „Stimme der DDR“: „Jugendradio DT64“. Beginn der ersten Sendung mit „Auf Takt“ um 13:00 Uhr. Stefan Lasch moderiert. Zu Beginn: 11 Stunden Programm von 13:00-24:00 Uhr.
Übertragung zunächst über einen Mittelwellensender und 8 UKW-Strahler:
UKW Berlin V – 93,10 MHz – Kanal 20 – stereo
UKW Leipzig V – 98,50 MHz – Kanal 38 – stereo
UKW Schwerin V – 88,55 MHz – Kanal 5 – mono
UKW Putbus V – 88,60 MHz – Kanal 5 – mono
UKW Löbau V – 91,80 MHz – Kanal 16 – mono
UKW K.-Marx-Stadt V – 94,50 MHz – Kanal 25 – mono
UKW Marlow V – 95,55 MHz – Kanal 28 – mono
UKW Dresden V – 96,20 MHz – Kanal 31 – mono
MW Güstrow – 1602 KHz – mono
09.03.1986 – Erste „Hallo“-Sportsendung frequenzbedingt nur auf „Stimme der DDR“
27.03.1986 – Erste Sendung „Parocktikum“ mit Lutz Schramm: „Für die einen war diese Sendung ein Versuch staatlicher Vereinnahmung, für die anderen eine Gelegenheit, sich über unangepasste Musik aus der DDR und dem Rest der Welt zu informieren.“
25.04.1986 – Fusionsfete von Hallo und DT64
15.06.1986 – DT64-Popcafé mit Peter Maffay; Moderation: Sylvia Hahnisch
26.06.1986 – Auftakt der Reihe „Mobil live“ zur Förderung der ‚Amateurtanzmusik‘. Junge Bands eines Bezirkes bekamen durch DT64 die Gelegenheit sich in einem Livekonzert zu präsentieren. („P16“, „Amor & die Kids“, „Studioteam“, „Funktaxi“ u. a.)
09/1986 – Beginn einer neuen Staffel von DT64-Jugendkonzerten
1987
Zum 750. Geburtstag von Berlin, wird in der Hauptstadt der DDR (Ostberlin) eine Reihe von hochkarätigen Konzerten in Kooperation mit DT64 aufgelegt.
11.03.1987 – Wiedergabe des Peter-Maffay-Konzerts in der Berliner Werner-Seelenbinder-Halle zeitgleich mit dem DDR-Fernsehen
23.05.1987 – DT64 überträgt den Stereoton zur Fernsehpräsentation des Carlos-Santana Konzertes
08.08.1987 – Konzertübertragung von Barcley James Harvest (GB)
12.09.1987 – Konzertübertragung von Paco de Lucia (Spanien)/ John McLaughlin (GB)
02.10.1987 – DT64 erhält einen neuen Studiokomplex
17.10.1987 – Konzertübertragung Peter Hofmann (BRD)
21.11.1987
28.11.1987 – Konzertübertragung George Moustaki (Frankreich)
(Fundstück von Karsten Dähmlow)
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die FDJ meinte:
1. dass Jugendradio DT64 ein „FDJ-Sender“ sei. War DT64 doch zu dieser Zeit im Rundfunk der DDR eine Einrichtung des Ministerrates der DDR unter Kontrolle der Abteilung Agitation im Zentralkomitee der SED.
2. beschließen zu können, DT64 auf 20 Stunden auszudehnen.
DT64-Moderator Andreas Ulrich im DDR-Jugendfernsehen am Tag vor dem 20-Stunden-Programmstart
01.12.1987 – Jugendradio DT64 beginnt um 04:00 Uhr mit einem täglichen 20-Stunden-Programm. Der Vormittag wird zunächst noch vorrangig mit Wiederholungen der Abendsendungen gespeist. Ausnahme: Donnerstag von 10:00-12:00 Uhr das Musikmagazin „Misch-Masch“ und Sonnabend 11:03-13:00 Uhr die internationale Hitparade „Hitglobus“, Konzertübertragung José Feliciano (Puerto Rico). Das DT64-Programm wird mit der Programm-Ausdehnung zum Sender und erhält eine eigene Intendanz. Berufung von Marianne Hoebbel zur Intendantin. Verbesserungen der technischen Empfangsbedingungen durch Inbetriebnahme von UKW-Sendern oberhalb 100 MHz.
DT64-Moderator Andreas Fürll beim Start des 20-Stunden-Programms in der Sendung „Morgenrock“ kurz nach 4 Uhr.
1988
07.03.1988 – Depeche-Mode-Konzert in der Werner-Seelenbinder-Halle
DT64-Musikjournalist Stefan Lasch berichtet von der Pressekonferenz zum Depeche-Mode-Konzert | Moderator im Studio: Andreas Ulrich | rec.: 07.03.1988
05/1988
11.06.1988 – DT64 überträgt das Konzert „Artists Against Apartheid“ für Nelson Mandela aus dem Londoner Wembleystadion zu Beginn der Veranstaltung aus ‚Vorsicht‘ noch zeitversetzt, da DT64 mit ARD-Stationen zusammengeschaltet ist und deren Kommentarton nicht über DT64 laufen soll, dann jedoch live, da nur die reine Musikleitung anlag mit Reportereinblendungen von DT64-Mitarbeiterin Petra Schwarz und vom Großbritannien-Korrespondenten des DDR-Rundfunks und ersten DT64-Chef Sigmar Krause.
Fassung des NDR mit Peter Urban als Präsentator (Ausschnitt)
16.06.-19.06.1988 – DT64 erwarb die Senderechte für eine Serie von Rockkonzerten auf der Berliner Radrennbahn Weißensee: u. a. mit Mr. Adapoe, Die Zöllner, NO55, The Wailers, Rainbirds, James Brown, Joe Cocker, Rockhaus, Voo Voo, Fisher Z, Marillion, City, Brian Adams, Heinz Rudolf Kunze, Bots
18.07.1988 – Sonderprogramm zum 70. Geburtstag von Nelson Mandela, den er im Gefängnis verbringen musste. Kampfgefährten, Freunde, internationale Rock- und Popstars bekundeten in Wort und Musik ihre Sympathie mit dem ANC-Führer
19.07.1988 – Live-Übertragung des Rockkonzerts mit Bruce Springsteen und The E-Streetband
18.11.1988 – Verbot des sowjetischen Digests „Sputnik“ in der DDR
DT64-Moderatorin Silke Hasselmann kommentiert tags darauf in der Sendung DT-direkt live (mit Unterstützung von Redakteur Achim Gröschel im Hintergrund) den Vorgang als „Absturz“ eines Sputniks. Der dann auf die Refrain-Zeile eingestellte Titel der Rockgruppe PANKOW „Aufruhr in den Augen“ provoziert letztlich die DT64-Chefs so stark, dass sie Silke Hasselmann ein Jahr zum Sender „Stimme der DDR“ in die Redaktion Aktuelle Politik strafversetzen.
21.11.1988 – Die Hauptverwaltung Film im DDR-Kulturministerium weist an, sieben sowjetische Filme aus dem laufenden Kino-Programm herauszunehmen.
Vgl.: taz, 22.11.1988
1989
02.01.1989 – Der DT64-Morgenrock sendet jetzt eine Stunde länger von 04:00-09:00 Uhr.
05.03.1989 – DT64 präsentiert Kool & The Gang in der Werner-Seelenbinder-Halle
16.04.1989
[00:00] „Früh-Sport“ mit Andrea Krüger
[15:45] 11-Uhr-DT64-Nachrichten mit Susanne Daubner
[19:09] „Maxi-Stunde“ mit Roland Urbanski
29.06.1989 – DT64 feiert 25 Jahre seines Bestehens
Tonbeispiel: Jugendradio-DT64-Musikchef Walter Bartel erläutert den wechselhaften Umgang mit Musik im Programm (rec.: 27.06.1989) Fragen: Jörg Wagner
Vgl.: Infos zur Dreier-CD „DT64-Singles“
24.09.1989 – Sendeplan DT64-Morgenrock
02.10.1989 – MfS, ZAIG, Nr. 434/89
„So wandten sich die Gewerkschaftsgruppen Produktion bei Jugendradio DT64 … sowie die Parteigruppe Musik bei Jugendradio DT64 mit Resolutionen/Erklärungen an ihre Partei- bzw. Gewerkschaftsleitungen, in denen u. a. Zustimmung zum ‚basisdemokratischen Wirksamwerden von DDR-Bürgern‘ geäußert und Forderungen nach ‚offener Diskussion‘ über Probleme und Widersprüche in der Gesellschaft und nach ‚Überwindung der chronischen Diskrepanz zwischen Wirklichkeit und politischen Erklärungen‘ erhoben werden.“ (Quelle: Befehle und Lageberichte des MfS – Januar-November 1989, Basisdruck Verlag)
04.10.1989 – Herman van Veen sagt gegenüber von Marion Brasch auf DT64: „Ich werde die Mauer wegsingen“. Am Tag zuvor hatte die DDR-Regierung die Grenze zur ČSSR geschlossen.
09.10.-11.10.1989 – Berichte vom Nationalen Dokumentarfilmfestival in Neubrandenburg, auf dem sich deren Teilnehmer in einer Resolution u. a. für eine demokratische Kontrolle der Medien aussprechen. Erste Reportagen von der Leipziger Montagsdemo
16.10.1989 – Bericht von der Leipziger Montagsdemo
Tonbeispiel: Das Original-Band von der Montagsdemo in der für Jugendradio DT64 außergewöhnlichen Länge von über 8 Minuten. Reporter: Hanno Harnisch
18.10.1989 – Rücktritt Erich Honeckers, Wahl von Egon Krenz zum Nachfolger
Tonbeispiel: Die Meldung über den Rücktritt Erich Honeckers war für die DT64-Intendantin Marianne Hoebbel Anlass, das stündliche Nachrichtenschema von Jugendradio DT64 zu durchbrechen und bereits eine halbe Stunde eher, um 14:30 Uhr mit den Nachrichten zusätzlich auf Sendung zu gehen. Sprecher: André Matthias.
01.11.1989 – Bärbel Bohley vom Neuen Forum ist bei Manfred Schönebeck live in der Sendung „DT64-Gaststube“.
Tonbeispiel: UKW-Kassetten-Mitschnitt, der jedoch nicht die vollständigen ca. 57 Minuten dokumentiert. Beginn ca. 22:01 Uhr mit den Nachrichten, gesprochen von André Matthias.
08.11.1989 – der Leitung von DT64 wird durch die Belegschaft das Misstrauen ausgesprochen. Dietmar Ringel löst als Intendant Marianne Hoebbel ab. 20:03 Uhr Teilwiedergabe der Öffentlichen Lesung aus Walter Jankas Buch „Schwierigkeiten mit der Wahrheit“ im Deutschen Theater mit Ulrich Mühe.
10.11.1989 – Hannelore Heider und Hanno Harnisch melden sich nach der Maueröffnung mit Berichten aus Westberlin im Frühprogramm „Morgenrock“. DT64-Musikredakteur Lutz Schramm ist Studiogast beim SFB.
20.11.1989 – Erste deutsch-deutsche Radio-Gemeinschaftssendung. SFB2-Morgenecho + DT64-Morgenrock strahlen gemeinsam eine Stunde Frühprogramm über ihre Frequenzen aus.
02.12.1989 – „Verlorene Lieder – verlorene Zeiten“- Bettina Wegner, Wolf Biermann, Stefan Krawczyk, Duo Pannach/Kunert spielen zum ersten Mal wieder in der DDR. Von den ‚Gebliebenen‘ mit dabei Barbara Thalheim, Gerhard Schöne, Kurt Demmler, Jürgen Eger, das Duo Wenzel/Mensching, Stefan Körbel und Matthias Görnandt. DT64 überträgt live aus dem Berliner „Haus der Jungen Talente“ (HdJT)
06.12.1989 – „DT64-Gaststube“ um 22:03 Uhr mit dem ehemaligen Leiter des Aufbau-Verlags und Autor des Buches „Schwierigkeiten mit der Wahrheit“, Walter Janka und seiner Frau Charlotte.
Gesprächsführung: Roland Schneider
An- und Abmoderation: Steffen Hampel
(UKW, Kassette, Seitenwechsel bei 29:43 – Das Sendedatum ist rekonstruiert, ohne Beleg.)
1990
01.01.1990 – Live-Funkbrücke DT64-„Riff“, dem Jugendmagazin vom WDR Köln zwischen 15:00-16:00 Uhr
23.01.1990 – Erste Gemeinschaftssendung mit dem Berliner Privatsender Radio 100
10.02.1990 – UKW-Sendernetz von DT64
26.02.1990 – Umbau von Jugendradio DT64 unter den neuen gesellschaftlichen Bedingungen (Entwurf)
18.03.1990 – Erste freie Volkskammerwahlen stellen in ihrer Folge die Weichen für eine Vereinigung von BRD und DDR mit einem Einigungsvertrag, der im Artikel 36 die Auflösung von Rundfunk und Fernsehens der DDR oder die Überführungen von Teilen in die neue Rundfunkordnung vorsieht. DT64 berichtet live aus dem Palast der Republik.
01.04.1990 – DT64 schließt die Nachtlücke und wird ein 24-Stundenprogramm
Slogan: „… weil umschalten nervt.“
06.04.-08.04.1990 – Ö3-Fest „Frühling in Berlin“ im Palast der Republik veranstaltet von ORF Wien, SFB2 und DT64
09.04.1990 – „Montags extra“ zum Prager Frühling 1968 mit Jürgen König
30.04.1990 – Erster Sendetag von „Radio 4U“ vom SFB auf UKW 98,2 MHz, der ehemaligen SFB-4-Frequenz.
29.07.1990 – DT64 bei Radio fnn
Der private Radiosender ffn in Hannover entdeckte Jugendradio DT64 bereits in dieser frühen Phase als mögliches privat-kommerzielles Übernahmeobjekt, da sich die Anzeichen mehrten, dass es für DT64 keinen Platz im öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem des vereinigten Deutschlands geben sollte. Unabhängig von den Gesprächen im Hintergrund zwischen dem ffn-Geschäftsführer Günther Drossart und dem DT64-Intendanten Dietmar Ringel, vereinbarte man eine gemeinsame Sendung bei fnn.
Ecki Stieg, Frank Eichner und Axel Svehla empfingen Gerhard Kegel und Jörg Wagner im Sendestudio in der „Pelikan-Villa“ Hannover-Isernhagen.
Vgl.: Privatlizenzen, taz, 18.02.1991
Tonbeispiel: Ausschnitt aus der Sendung „Opus 12“, fnn, 29.07.1990
(UKW-Mitschnitt, Kassette)
17.08.-25.08.1990 – Top 2000 D – die längste Hitparade der Welt
Einwöchige Gemeinschaftssendung zwischen SDR 3 und DT64
Vgl.: Günter Schneidewind im Interview | rec.: Juni 2020 von Andreas Knedlik, digiandi.de
Trailer:
31.08.1990
07.09.1990 – 20:00 Uhr wird DT64 zu Gunsten von RIAS 1 außerhalb von Berlin und Brandenburg abgeschaltet. Der Geschäftsführende Intendant des Rundfunks der DDR, Christoph Singelnstein (Foto links bei einer Erklärung kurz vor der Abschaltung) hatte mit RIAS-Intendant Helmut Drück eine Kooperation vereinbart. Die Folge war der Verlust von DT64-Frequenzen. An diesem Abend entsteht die Anfangsidee zur Gründung eines Vereins „Freunde des Jugendradios DT64 e. V.“, die in Dresden vom späteren Vereinsmitglied Achim Weber spontan aus dem Pulk von Demonstranten gegen die Aufschaltung von RIAS 1 geäußert wird.
Christoph Singelnstein: „In einer geschichtlichen Situation, in der die beiden Teile Deutschlands zusammenwachsen, eröffnen sich auch neue Perspektiven für eine Zusammenarbeit der Rundfunkanstalten. Noch vor einem Jahr standen Radio DDR und RIAS in unterschiedlichen politischen Lagern. Nachdem im Zuge der Perestroika in der Sowjetunion und in den Völkern Osteuropas und natürlich auch das ganze deutsche Volk zu einer Selbstbestimmung finden, können sich die Medien der DDR demokratisch erneuern. So öffnet sich auch der Rundfunk der DDR, den ehemals als gegnerisch empfundenen Journalisten von RIAS Berlin, die uns ihre Hand reichen, um beim Aufbau eines demokratischen und pluralistischen Rundfunks zu helfen. Ein erster Schritt in diesem Sinne ist die Absicht, zu einer geregelten Zusammenarbeit beider Rundfunkanstalten in Deutschland zu kommen. RIAS, dessen Programm ab sofort auf einigen Frequenzen von Jugendradio ausgestrahlt wird, baut mit Journalisten und Redakteuren von Radio DDR Arbeitsgruppen auf, die insbesondere die spezifischen Probleme der Bevölkerung auf dem Gebiet der DDR aufarbeiten. Diese Arbeitsgruppen werden eine wichtige Basis eines neuen nationalen Hörfunkprogrammes sein, in denen das Zusammenwachsen der beiden Teile Deutschlands journalistisch begleitet wird. Dieses Programm wird ein öffentlich-rechtliches sein ohne jede Werbebeiträge. Gleichzeitig geht Jugendradio einer neuen Perspektive entgegen. DT64 wird durch mich unterstützt, sobald die rechtlichen Grundlagen dazu geschaffen sind, als Privatfunk weiter auf Sendung bleiben.“
08.09.1990 – 20:00 Uhr der Frequenzdeal wird nach Hörerprotesten durch DDR-Medienminister Dr. Gottfried Müller rückgängig gemacht. Zu hören in dem Audio unten: Andreas Ulrich, Lutz Deckwerth, Thomas Braune und DT64-Fans. Die anschließenden Nachrichten sprach Heike Götz.
Collage mit Originaltönen vom 07-08.09.1990, sowie Erinnerungen von Zeitzeugen bzw. Akteuren:
* Christoph Singelnstein, Geschäftsführender Intendant des DDR-Rundfunks
* Helmut Drück, RIAS-Intendant
* Dietmar Ringel, bis Ende August 1990 DT64-Intendant, dann DT64-Redakteur
* Wolfgang Martin, stellv. DT64-Musikchef
02.10.1990 – Sonderprogramm zum Betritt der DDR zur BRD
Tonbeispiel: Ausschnitte aus dem Programm
* Abgesang auf Harry Tisch, Vorsitzender des Freien Deutschen Gewerkschaftsbunds (FDGB) – Radiosatire mit André Bochow; Anmoderation: Roland Schneider
* Abgesang auf die DDR – Radiosatire von N.N.; Anmoderation: Marion Brasch
* Reportage aus dem Zentrum Berlin (Ost) kurz vor Mitternacht – Thomas Bittner, Achim Dresdner
* Zusammenfassung aus Agenturmeldungen – Lutz Deckwerth
* Auflösung der Volkskammer – Lutz Deckwerth; Anmoderation: Roland Schneider
07.10.1990 – Interview mit Manfred Ewald, abgelöster DTSB-Präsident
01.11.1990 – Veränderungen in der Programmstruktur
Neue Sendereihen im Programm, u. a. montags „Stand Up – Tips zum aufrechten Gang“, mittwochs „Veto“ – Diskussionen aktueller Themen kontrovers unter Hörer-Beteiligung per Telefon, sowie sonntags „Stadtstreicher“ zu den Szenen Deutschlands. Das Kultur-Journal „Szene“ rückt auf einen hörerfreundlichen Platz am Sonnabend-Vormittag. Einführung des Mittags-Tickers.
24.11.1990 – DT64 goes Techno
Premiere der ersten „Dancehall“-Sendung mit Marusha.
Tonbeispiel: Show Opener
1991
29.01.1991 – Neuzugang Marcos López mit einer Ausgabe der Sendung „Step on“ (montags-freitags, 13-14 Uhr).
„Auf dt64, dem kultigen Jugendradio aus dem Osten Deutschlands, moderierte ich gleich zum Einstieg im Januar 1991, nach erfolgreicher Probemoderation im Dezember 1990, „Step On“. Das war eine Mittagsdiskothek mit Pop & Clubmusik, montags bis freitags von 13:00 und 14:00 Uhr. Dann kam zunächst sonntags zwischen 13:00 und 15:00 Uhr die „Deutschen Dance Charts“ dazu, inspiriert vom DJ-Magazin „Network Press“, und später samstags/sonntags von Mitternacht bis 3:00 Uhr der „Nightflight“ mit Ambientsounds bis Techno. Ab Herbst 1992 bis Oktober 1993 wurden die „Deutschen Dance Charts“ und der „Nightflight“ in der fünfstündigen „Partyzone“ gebündelt, die jeden Samstag von 19:00 bis 24:00 stattfand. Die „Partyzone“ war bis dato die längste Trance- und Dancesendung, die live im deutschen Radio ausgestrahlt wurde.“
(Quelle: Marcos López, in: www.marcoslopez.de)
10.04.1991 – neue UKW-Frequenz 101,6 MHz geht in Wittenberg/Sachsen-Anhalt für DT64 ans Netz (seit 01.01.1992 mdr Life bzw. Jump)
18.05.1991 – DT64 Hitkarawane mit einem Sonderprogramm zu Pfingsten
Tonbeispiel: Wiedervereinigung der ehemaligen Radio“gegner“: Lord Knud (Evergreens a gogo/RIAS Berlin) und Helga Hahnemann (Helga’s Topmusike/Berliner Rundfunk), Moderation: Lutz Bertram; rec.: Take Five, Jugendradio DT64, 18.05.1991
21.05.1991 – DT64 live aus Halle, Reaktion auf den Eierwurf von Halle
Tonbeispiel: Trailer „Mit DT64 Deeskalation in Halle“; Autor: Tom Beinlich
„Am Pfingstsonnabend 1991, während der Hitkarawane von DT64, beschlossen die beiden Chemnitzer Forschungsstudenten Roland Kilper und Frank Strecker, die Sprüche von Lutz Bertram, Lord Knud und Helga Hahnemann aus dem Morgenprogramm noch im Ohr, dass es an der Zeit sei, eingedenk der RIASErfahrungen vorbeugende Maßnahmen zum Erhalt ihres Radios einzuleiten. Und kamen – wie in Deutschland gar nicht anders möglich – auf die Idee, erst einmal einen Verein zu gründen“ (Hilker/Müller/Plicka in: DT64 – Das Buch zum Jugendradio, Thom-Verlag, 1993: S. 169).
30.05.1991 – Unterzeichnung des mdr-Staatsvertrags durch die Ministerpräsidenten der Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen (ohne die Einbeziehung einer Programmübernahme von DT64)
05.06.1991 – Veto-Diskussionsrunde „Ist der Osten noch zu retten?“
10.07.1991 – Öffentliche Anhörung der SPD-Fraktion zu DT64 im Hygienemuseum Dresden, das auch ein Regionalradiostudio für RADIO DDR beinhaltete und jetzt von Sachsenradio betrieben wird
17.07.1991 – Erstes Treffen des Dresdner Freundeskreises. Wöchentlich am Freitag gibt es Unterschriftensammlungen auf dem Dresdner Forum-Markt am Hygienemuseum, die im Schnitt 1.000 Unterschriften für den Erhalt von Jugendradio DT64 bringen
21.08.1991 – Berlin: Die Tageszeitung „Junge Welt“ veröffentlicht „Quo vadis DT64?“, einen Text von Jürgen Winkler, der das DT64-Programm wegen Verflachung kritisiert und löst damit eine Diskussion um die Ausrichtung von DT64 aus. Am 30.08./ 02.09. und 13.09.1991 erscheinen als Antwort diverse Leserbriefe.
04.09.1991 – DT64 auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin; Vorstellung des Dresdner Freundeskreises
Musikalische Unterstützung aus Thüringen „We want more DT64“ – No Name
13.09.1991 – „Piratenradiotag“
12 Stunden wird das Überleben von DT64 aus dem Untergrund als Piratenradio simuliert, als sinnliches Proben des Ernstfalls einer endgültigen Abschaltung am 31.12.1991. Irritierte Hörer fragen sich, seit wann im September „wegen beißender Kälte“ Glühwein gereicht wird.
Tonbeispiel: Kommentar von DT64-Chefredakteur Michael Schiewack nach dem Piratenradiotag (Anmoderation: Roland Schneider); rec.: 13.09.1991, 18:12 Uhr (Kassettenmitschnitt, UKW)
Tonbeispiel: Marion Brasch und Uwe Wassermann nach dem Ende des Piratenradiotags
18.09.1991 – Treffen vor den Rathäusern im Sendegebiet
Berlin: 1.000 Jugendliche an der Weltzeituhr
Dresden: 400 Jugendliche vor dem Rathaus
Frankfurt/Oder: Verteilung von Unterschriftenlisten und Flugblättern vor dem Rathaus. Es findet sich kein Freundeskreis zusammen
Gera: Mini-Demo von 10 Leuten auf dem Geraer Marktplatz, Geburt des DT64-Freundeskreises
Halle: 100 Jugendliche vor dem Rathaus
Leipzig: 400 Jugendliche vor dem Rathaus
19.09.1991 – „Rund 76 000 Mark erbrachte bisher eine Spendenaktion, die der Berliner Jugendsender DT64 zur Hilfe für ein Tschernobyl-Opfer Ende August initiiert hatte. Der vierjährige Igor Pataliej aus Kiew, der an Leukämie erkrankt ist, wird derzeit am Berliner Universitätsklinikum Charité betreut. Mit den Spenden wird die Behandlung bezahlt. (…) Die Aktion (…) wird von Sportlern, Künstlern und vielen Politikern unterstützt. Dazu gehören die Bundesministerin für Frauen und Jugend, Angela Merkel (CDU), der Bundesminister für Bildung und Wissenschaft, Rainer Ortleb (FDP), sowie die Ministerpräsidenten Kurt Biedenkopf (CDU) aus Sachsen und Manfred Stolpe (SPD) aus Brandenburg.“ (dpa/bb, 13:08)
Tonbeispiel: Trailer zur Aktion „Rettet Igor!“ (Studioband-Fragment mit Heike Götz, Marion Brasch, Ministerpräsident Kurt Biedenkopf)
21.09.1991 – Frankfurt/Oder: Unterschriftensammlung vor dem Horten-Kaufhaus
23.09.1991 – Leipzig: Ab diesem Montag regelmäßige Montagsdemos mit reger Beteiligung
25.09.1991 – Hörer-Aktionen in verschiedenen Städten
Dresden: Erste Pressekonferenz des Dresdner DT64-Freundeskreises, 8.000 Unterschriften werden präsentiert
Gera: Demo und Unterschriftensammlung für DT64 und elf99, ca. 70 Teilnehmer
Schwerin: Diskussionsrunde zum Erhalt von Jugendradio DT64 organisiert vom „Verein Freunde des Jugendradios e. V.“
28.09.1991 – Dresden: Bundesweites DT64-Freundeskreistreffen in Dresden, ca. 35 Teilnehmer, besprochen werden: Unterschriftenaktion, rechtliche Lage, weitere Aktionen im September/Oktober 1991. Ausarbeitung eines Erstunterzeichneraufrufs zum Erhalt von DT64 zusammen mit Abgeordneten des sächsischen Landtages
04.10.1991 – Dresden: Kult-Tour mit DT64 in Dresden, Aufruf zum 1. sächsischen DT64-Freundeskreistreffen in Dresden
07.10.1991 – Berlin: Ansatz der Hörergenossenschaft gescheitert, DT64-Freundeskreissitzung in Berlin
14.10.1991 – Dresden: Tamara Danz und Silly unterschreiben als erste den Aufruf zum Erhalt von DT64
16.10.1991 – David Bowie besucht das DT64-Studio: „Ich bin befremdet über die bevorstehende Abschaltung dieser einzigartigen deutschen Radiostation.“
21.10.1991 – Freunde des Jugendradios DT64 rufen zu weiteren Aktionen auf
Tonbeispiel: Rubrik „DT64-Mailbox“, Jugendradio DT64, 21.10.1991
23.10.1991
23./24.10.1991 – Dresden: „Schlafstörung“ mit Podiumsdiskussion, bei der eine Übergangslösung erstmals in Gespräch gebracht wird: die weitere Ausstrahlung des Programms bis zum 30.06.1992 auf den noch nicht neu belegten UKW-Frequenzen
24.10.1991 – Berlin: Die taz veröffentlicht Teile des „Offenen Briefs an die Bundesregierung“ von Marion Brasch
25.10.1991 – Erfurt: Erstmals wird DT64 als Thema im Landtag behandelt, Thema wird in Ausschuss verwiesen, Jugendradio-Fans als „Jungbolschewisten“ beschimpft (Roland Meyer – CDU)
28.10.1991 – Berlin: Treffen aller DT64-Freundeskreise im Funkhaus Berlin
04.11.1991 – Halle: Demo mit Kundgebung auf dem Marktplatz in Halle, ca. 1.000 Teilnehmer, anschließend Gesprächsrunde mit Landes- und Medienpolitikern im Studentenklub „Turm“
05.11.1991 – Greifswald: Sit-In vor der Uni-Mensa mit Unterschriften-Sammlung
06.11.1991 – Ablehnung des mdr
mdr-Intendant Prof. Dr. Udo Reiter findet den Verlust des Jugendradios „erträglich“ und charakterisiert DT64 als ein „ziemlich einseitiges“ und „ziemlich unausgegorenes“ Programm.
Quelle: „Kennzeichen D“, ZDF
09.11.1991 – Dancehall mit Marusha
12.-14.11.1991 – Erste Bonn-Fahrt der DT64-Freundeskreise. Gespräche mit Uwe Lühr, FDP-Generalsekretär; Sabine Bergmann-Pohl, CDU, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit, sowie mit Vertretern von SPD, Bündnis‘90/Die Grünen, PDS/Linke Liste
14.11.1991 – Bonn: Pressekonferenz in der „Parlamentarischen Gesellschaft“, auf der die Gesamtzahl der Bonner Erstunterzeichner angegeben wird: Bündnis 90 und PDS/Linke Liste geschlossen, alle Ostabgeordneten der SPD, vereinzelt Unterschriften bei der FDP. Sabine Bergmann-Pohl, CDU lässt zur Pressekonferenz einen eigenen Text vorbeibringen, der das Anliegen unterstützt
16.11.1991 – Erster Bundesweiter Aktionstag mit Demos zum Erhalt von DT64 „Keine Funkstille für die Jugend – Rettet DT64!“
Dresden: 10.000 Teilnehmer bei einer Demonstration
Erfurt: Kundgebung auf dem Anger mit ca. 4.000 Teilnehmern, 2.000 Unterschriften gesammelt, acht Bands nebst DT64-Moderator Andreas Ulrich, dem Jugendtheater „Schotte“ sowie fünf weiteren Rednern
Leipzig: Straßenfest mit Flohmarkt, Kinderfest, Ständen und Open-Air-Konzert auf dem Augustusplatz
Tonbeispiel: In der Rubrik „DT64-Mailbox“ im Programm von Jugendradio DT64 organisatorische Hinweise vom Verein „Freunde des Jugendradio DT64 e. V.“ zu Demos durch das Vereinsmitglied Achim Weber; rec.: 14.11.1991
21.11.1991 – Frankfurt/Oder: Diskussion im „Mikado“ mit DT64-Moderator Ralf Bienek und einem SPD-Landtagsabgeordneten
Dresden: Sendung „Rasch-Hour“ vor dem Dresdner Landtag. Dort wird ein SPD-Antrag zum Erhalt des Programms mit 70:48:13 Stimmen abgelehnt, davon Gegenstimmen: 69 CDU, 1 FDP, Enthaltungen: 13 CDU. Spontane Straßensperrung der Ernst-Thälmann-Straße, Beginn der Mahnwache vor dem Kulturpalast
23.11.1991 – Leipzig: „Save DT64. Die Dancehall-Party“ im Haus Leipzig, präsentiert von Marusha mit DJ Dick, Joey Beltram (New York) und The Scientist (London).
27.11.1991 – Leipzig: Zum Beginn der Internationalen Dok-Film-Woche im Kino „Capitol“ Info-Stand der „Freunde des Jugendradios e. V.“ sowie Auftritt vor den Besuchern
29.11.1991 – Sitzung im Thüringer Landtag über DT64, Erfurt
Tonbeispiel: Umfrage, hsf studentenradio e.V, TH Ilmenau
Interview Olaf Stepputat, FDP
Autor: Ch. Koch
30.11.1991 – Dresden: Demonstrationszug vom Landtag zur Mahnwache, Aufruf zu Montagsdemos
02.12.1991 – Dresden: Beginn der Montagsdemos; symbolische Übergabe von 72.000 Unterschriften aus Sachsen an Staatsminister Arnold Vaatz, der sich für die Übergangslösung einsetzen will
04.12.1991 – Frankfurt/Oder: Spontane Mahnwache für ein paar Stunden auf dem „Zentralen Platz“ mit Unterschriftensammlung
06.12.1991 – Erfurt: Mahnmarsch mit 400 Teilnehmern vom Bahnhof zum Wenige-Markt; Polizisten versperren genehmigte Wegstrecke und unterschreiben dann für DT64. In der folgenden Zeit mehrfach Mahnwachen vor dem Landtagsgebäude
07.12.1991 – Annaberg- Buchholz/ Dresden: Tramp-Live zum CDU-Landesparteitag
Berlin: Symbolische Besetzung des Fernsehturms, Beginn einer Berliner Mahnwache
08.12.1991 – Nürnberg: Erste Unterschriftensammlung nach der „RIAS-Coup“-Abschaltung in Nürnberger Kneipen
09.12.1991 – Berlin: Große Pressekonferenz: 230.000 Unterschriften und über 200 prominente Erstunterzeichner
Dresden: Offener Brief des Dresdner DT64-Freundeskreises, in dem die Regierung Brandenburgs gebeten wird, eine Fortführung des Programms zu ermöglichen, da so zum Beispiel das Programm in Dresden über den Sender Cottbus, wenn auch in wesentlich schlechterer Qualität zu empfangen wäre. Auf der Montagsdemo spielt die Band „No Name“ ihren Titel „We want more DT64“
Halle: Fahrraddemo mit ca. 100 Teilnehmern bei -10° C
11./ 12.12.1991 – Zweite Bonn-Fahrt: Mahnwache auf dem Bonner Marktplatz, mit „DT64 BLEIBT!“-Transparent vor dem Bundestag
12.12.1991 – Ein ereignisreicher Tag
Jugendpolitische Debatte im Deutschen Bundestag – Diskussion auch über DT64
Tonbeispiel: Rasch Hour, 18:03 Uhr (UKW-Kassetten-Mitschnitt, stereo, mit Störungen)
Moderation: Stefanie Markert, Bericht: Thomas Bittner
O-Töne: Konrad Elmer (SPD) – Christoph Matschie (SPD) – Stefan Schwarz (CDU) – Hanna Wolf (SPD)
Am späten Abend wird bekannt, dass der mdr offenbar bereit sei, Jugendradio DT64 ein halbes Jahr in seinem Sendegebiet auf UKW weiter auszustrahlen.
Tonbeispiel: 22-Uhr-Nachrichten von Jugendradio DT64 mit Bert Lehwald/ Nachrichtenredaktion: Monika Tautenhahn (UKW-Kassetten-Mitschnitt, stereo)
Die Meldung kommt so plötzlich, dass Marion Brasch die Nachricht in der sich anschließenden „Spätvorstellung“ zwar aufgreifen, aber nicht mehr vertiefen oder das traurige Musikprogramm zur bis dahin vermuteten letzten „Spätvorstellung“ anpassen kann.
Tonbeispiel: Zusammenschnitt des Beginns der „Spätvorstellung“ (UKW-Kassetten-Mitschnitt, stereo)
13.12.1991 – mdr-Intendant Prof. Dr. Udo Reiter erläutert in einem Interview mit Stephan Grafen, dass der mdr bereit sei, DT64 zu übernehmen.
Tonbeispiel: DT64 Rasch-Hour, 18:03 Uhr; Übernahme mdr Info (Leitungsüberspiel, Studioband)
ORB-Hörfunkdirektor Gerhard Hirschfeld erklärt gegenüber der DT64-Chefredaktion, dass der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg DT64 nicht mitveranstalten will, sondern ein eigenes Jugendprogramm „Rockradio B“ plant und acht DT64-Redakteuren Verträge anbietet.
12./13.12.1991 – Wernigerode: Ministerpräsidentenkonferenz der ostdeutschen Bundesländer, die der begrenzten Ausstrahlung des DT64Programms bis zum 30.06.1992 unter dem Dach des mdr zustimmt.
14.12.1991 – Zweiter bundesweiter Aktionstag. Beginn weiterer Mahnwachen in Leipzig und Magdeburg
Berlin: „Mayday. Save Jugendradio DT64“. Techno-Party in der Halle mit Marusha, Westbam, Tanith, Dave Angel, Tok, Speedy J, The Hypnotist, Mental Overdrive, Sven Väth, DJ Sascha u. v. a.
14.-17.12.1991 – Dresden: CDU-Bundesparteitag
15.12.1991 – Dresden: Empfang der Delegierten des CDU-Bundesparteitages, Bau des größten Radios der Welt
16.12.1991 – Dresden: Montagsdemo, anschließend Menschenkette mit Kerzen um den Kulturpalast
19.12.1991 – Dresden: Besetzung des Büros des Dresdner Oberbürgermeisters
20.12.1991 – Karlsruhe: Das Bundesverfassungsgericht lehnt den von 23 DT64-Journalisten gestellten Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung wegen Fortbestands von Jugendradio DT64 ab
Magdeburg: Demonstration mit anschließender Kundgebung vor der Staatskanzlei
Berlin: Von 05:00 Uhr bis 22:00 Uhr gestalten im Jugendradio ausschließlich Nicht-DT64-Menschen einen DT64-Prominententag zum dauerhaften Erhalt des Programms: Gregor Gysi, Regine Hildebrandt, Helge Schneider, Thomas Brasch, Thomas Putensen, Tamara Danz, Pi-Radio, Aljoscha Rompe u. v. a.
21.12.1991 – Berlin: Treffen der DT64-Freundeskreise; Letzte Ausgabe vom „DT64-Hitglobus“ mit Lutz Bertram
Potsdam: Besetzung der ORB-Hörfunkdirektion durch 50 DT64-Fans
23.12.1991 – „Schall und Rauch“ – Indi-Nacht mit Roland Galenza und Holger Luckas
26.12.1991 – Dresden: Treffen der DT64-Freundeskreise. Letzte Ausgabe vom „Parocktikum“ mit Lutz Schramm auf den Frequenzen von DT64; ab 1992 „Rockradio B“ (ORB)
Tonbeispiel: 21-Uhr-Nachrichten mit Andreas Streblow und Parocktikum mit Lutz Schramm
27.12.1991 – Gera: Demo mit 200-Watt- Eastside-Power-Beschallung und 2×10 Minuten-Blockierung der Straßenkreuzung vor dem Geraer Theater und anschließendem Demo-Zug durch die Innenstadt mit ca. 150 Teilnehmern
27.-29.12.1991 – Potsdam: Besetzung der Potsdamer Staatskanzlei
30.12.1991 – ORB-Rundfunkrat empfiehlt DT64 weiterhin im Land Brandenburg allerdings nur befristet auszustrahlen.
31.12.1991 – Letzter DT64-Tag als „Einrichtung nach Artikel 36“
Um Mitternacht wird das DT64-Programm in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin/Brandenburg abgeschaltet und ist nur noch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Verantwortung des neugegründeten Mitteldeutschen Rundfunks zu hören.
Marion Brasch – Andreas Ulrich | rec.: 31.12.1991 ab 22:01.40 Uhr
(Berliner Signal mit ORB-Programmen Antenne Brandenburg und Radio Brandenburg ab Mitternacht)
Thomas Klug – Kai Schulze – Karsten Blumenthal – Marion Brasch – Andreas Ulrich | rec.: 31.12.1991 ab 18:00 Uhr
(Signal im mdr-Sendegebiet)
1992
01.01.1992 – DT64 sendet auf 9 verbliebenen UKW-Frequenzen ab 00:00 Uhr weiter, in Berlin/Brandenburg erst ab 06:00 Uhr. 15:00 Uhr Zeitgeist mit Rockradio B, das fortan die Zeit bis 18:00 für ein eigenes Magazin nutzt und dafür DT64 abschaltet. Die Wittenberger Frequenz 101,6 MHz wurde von der mdr-Hörfunkdirektion ohne Absprache mit DT64 zur Stärkung der Werbereichweite „mdr life“ zugesprochen.
04.01.1992 – Berlin: Treffen der DT64-Freundeskreise
05.01.1992 – Die Fortsetzung des DT64-Programms im abgewickelten Funkhaus Berlin mit vermindertem Personal, ohne die Ressourcen eines bisher gemeinsamen Funkhaus-Musikarchivs nutzen zu können, stellt das Team vor die Aufgabe, neue Sendungen zu gestalten. Eine davon ist die Hitparade „Hithammer“ (Idee und Realisierung: Andreas Ulrich/Jörg Wagner), die sich selbst als Hitparade nicht so ernst nimmt.
Tonbeispiel: Auftakt der ersten Sendung am 05.01.1992, Moderation: Andreas Ulrich
06.01.1992 – Schwerin: Mahnwache vor dem NDR-Funkhaus in Schwerin bis zum 11.01.1992
07.01.1992 – Schwerin: Gesprächsrunde mit Vertretern des NDR, der Landesrundfunkzentrale etc. nach einer Kundgebung vor der Staatskanzlei und Gespräch von fünf Vertretern mit Ministerpräsident Alfred Gomolka
08.01.1992 – Rostock: Besetzung des NDR-Gebäudes, Beginn der Mahnwache
09.01.1992 – „Nordschapp extra“ – Diskussion zu DT64 in Mecklenburg-Vorpommern
NDR 1, Radio MV, 09:00 -10:00 Uhr
* Matthias Zender, Chef der Staatskanzlei, Schwerin
* Joachim Steinmann, Direktor der Landesrundfunkzentrale Mecklenburg-Vorpommern
* Gerd Schneider, Direktor des Landesfunkhauses Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin
* Michael Lohmann, Freunde des Jugendradio DT64 e. V. Mecklenburg-Vorpommern
* Roland Kroll, Moderation
Tonbeispiel: Diskussion gekürzt um die Musik, (UKW, Stereo, Kassettenqualität)
10.01.1992 – Mecklenburg-Vorpommern bleibt über UKW DT64frei
„Schwerin. Endgültiges Aus für DT64 in Mecklenburg-Vorpommern. Der Landesrundfunk-Ausschuss wird dem NDR nicht empfehlen, Jugendradio auf der bis Mai freien Frequenz der Rostocker Ferienwelle auszustrahlen. Weiter hieß es, der erste private Anbieter in Mecklenburg-Vorpommern bekäme die Auflage, besonders Jugendinteressen zu berücksichtigen. Fortgesetzt wurden in Schwerin und Rostock die Demonstrationen für DT64. Das Wetter zurzeit in Berlin 0 Grad. In der Nacht überwiegend klar, örtlich Nebel, minus 1 bis minus 5 Grad. Morgen meist heiter 0 bis 4 Grad. Das waren Nachrichten von DT64. Redaktion: Harry Koch. Es sprach Hans Joachim Thieme.“
Tonbeispiel: DT64-Nachrichten, 20:00 Uhr, Ausschnitt (UKW, Mono, Kassettenqualität)
Über Kabel in Neubrandenburg war DT64 weiter zu hören. Wie die anschießende Sendungspremiere durch einen Höreranruf dokumentiert.
„Treuhändel“ – Fitmachen für die Marktwirtschaft – Spiel mit Hörern und Studiogast
Thema der ersten Ausgabe: „Banküberfall, ich bin dabei“
Moderation: Andreas Ulrich, Studiogast: Wolf Schöde, Sprecher der Berliner Treuhand-Zentrale
Tonbeispiel: „Treuhändel“, 20:03 Uhr, Ausschnitt (UKW, Stereo, Kassettenqualität)
11.01.1992 – Rostock: Mahnwache vor der Rostocker Kongresshalle anlässlich der „Nimm Dir Zeit“-Show, kurzes Statement eines DT64-Fans, der zu Gunter Emmerlich auf die Bühne ging und ihn um eine Unterschrift für „Sandmännchen“ und DT64 bat
Stralsund: Treffen der DT64-Freundeskreise in Mecklenburg-Vorpommern
12.01.1992 – Schwerin: Straßensperre des Schlüterufers mit ca. 200 Teilnehmern
13.01.1992 – SFB und ORB vereinbaren gemeinsame Jugendwelle auf der Berliner Frequenz 102,6 MHz, der ehemaligen DT64-Frequenz. Geplanter Sendebeginn: 25.01.1992. Andere Quellen erwähnen Montag, den 27.01.1992. Der gemeinsame Sendestart als „Fritz“ gelingt dann am 01.03.1993.
„Der Programmausschuss des Rundfunkrates des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg hat auf seiner konstituierenden Sitzung am 13.01.1992 einstimmig folgenden Beschluss gefasst: Der Programmausschuss empfiehlt dem Rundfunkrat, sich auf seiner nächsten Sitzung am 21.01.1992 dafür auszusprechen, dass der Ostdeutsche Rundfunk Brandenburg ab dem 25.01.1992 sein Jugendprogramm ‚Rockradio B‘ möglichst in Kooperation mit dem SFB auf der Frequenz 102,6 MHz sendet. Diese Jugendwelle steht unter dem Zeichen ‚toleranter Dialog‘ und wird musikbetont und mit differenzierten Wortbeiträgen die Kommunikation mit den Hörern und Hörerinnen vorwiegend im Alter zwischen 14 und 25 Jahren suchen. Das Weitersenden von DT64 als überregionales Jugendprogramm liegt nicht in der Kompetenz des ORB.“
13.-25.01.1992 – Schwerin: Tägliche „Schlafstörung“ vor der Staatskanzlei durch Trommeln von 15-16 Uhr
15.01.1992 – Schwerin: Besetzung der Staatskanzlei für wenige Stunden
18.01.1992 – Weimar: Besetzung des Funkhauses
Rostock: Erste große Demo mit ca. 4.000 Teilnehmern; abends Kerzen und friedliche Besetzung der Kongresshalle, in der gerade der Olympiaball stattfindet
20.01.1992 – Leipzig: mdr-Rundfunkratssitzung: Die Fortführung von DT64 bis zum 30.06.1992 auf UKW unter Trägerschaft des mdr wird mit 16:14 Stimmen vom Rundfunkrat bestätigt. Vertreter des Freundeskreises sprechen mit Mitgliedern des mdr-Rundfunkrates; Demonstrationszug vom Mendebrunnen zum Hotel Astoria, in dem der mdr-Rundfunkrat tagt; mdr-Hörfunkdirektorin Karola Sommerey, verkündet den Beschluss des Rundfunkrates zur befristeten Fortführung des Programms bis zum 30.06.1992.
21.01.1992 – Potsdam: Der ORB-Rundfunkrat stimmt bei 21 stimmberechtigten Mitgliedern mit 16 Ja-Stimmen, 3-Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen über einen in der Diskussion modifizierten Beschluss ab, die Kooperation von „Rockradio B“ mit dem SFB-Jugendprogramm „Radio 4U“ einzuleiten; ab 03.02.1992 eigenes 12-Stunden-Programm auf den bisherigen Frequenzen; eine Kooperation mit DT64 wird abgelehnt, solange keine Planungssicherheit besteht. Das gemeinsame Jugendprogramm mit dem SFB wird zum 15.02.1992 angekündigt.
Greifswald: Blockade der Fußgängerzone mit Pappkartons und Klavier, das Thomas Putensen selbst hinträgt und spielt, dazu offensive Unterschriftensammlung
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Flurgespräch ORB-Rundfunkratsvorsitzender Lutz Borgmann mit DT64-Fans u. a. Thomas Müller, Karsten Zummack, Heiko Hilker (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono)
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Interview mit dem ORB-Rundfunkratsvorsitzenden Lutz Borgmann (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono); Fragen: Jörg Wagner
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Interview mit dem ORB-Intendanten Hansjürgen Rosenbauer (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono); Fragen: Jörg Wagner
Tonbeispiel: Nach der ORB-Rundfunkratssitzung; Umfrage unter den anwesenden DT64-Fans (Reportergerät Urband; Kassettenqualität, mono); Fragen: Jörg Wagner
23.01.1992 – Sendung „Querschläger“- „Was wird aus DT64?“, „mdr Radio Thüringen“, 20:05-22:00 Uhr
Diskussionsrunde mit:
* Matthias Gehler, Moderator, Programmchef mdr Thüringen
* Karola Sommerey, mdr-Hörfunkdirektorin
* Dirk Schmitz, Referatsleiter Medien, Staatskanzlei, Freistaat Thüringen
* Dr. Victor Henle, Direktor der Thüringer Landesanstalt für privaten Rundfunk (TLR)
* Olaf Stepputat, Mitglied des Thüringer Landtags, FDP
* Daniela Hofer (phonetisch), Aktionskreis DT64, Erfurt
* Ralf Mende (phonetisch), Sprecher des Aktionskreises DT64, Erfurt
Tonbeispiel: Diskussion gekürzt um die Musik, (Leitung, Stereo, Studiobandqualität)
24.01.1992 – Berlin: Kabelratssitzung
25.01.1992 – Sonderzug nach „Pankow“
Mit dem Ex-Staats-Sonderzug der DDR fahren DT64-Fans gesponsert von der Spielbank nach Leipzig, wo Udo Lindenberg den „Sonderzug nach Pankow“ zurück abfertigt. Eine Aktion, um auf die immer noch ungeklärte DT64-Frequenz-Situation aufmerksam zu machen.
Tonbeispiel: Die Sendereihe „Zurück zur Zukunft“ in einem Rückblick im Dezember 1993 auf dieses Ereignis. Autor: Jörg Wagner
O-Töne: André Sander (Kennung „Zurück zur Zukunft“), Marion Brasch (Trailer 25.01.1992), Frank Aischmann (Reporter auf dem Leipziger Hauptbahnhof), Matthias Hoferichter (Moderator im Studio K6 in Berlin), Udo Lindenberg
Berlin: Großkonzert gegen Abschaltung in Berlin/Brandenburg mit 25 Bands im Berliner Sportforum, darunter „Die Art“, „Big Savod“, „Die abstürzenden Brieftauben“, „Cäsar“, „Hans am Felsen“, „Die Wahnfrieds“, „Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs“ …
Rostock: Karnevalsdemo mit 4.000 Teilnehmern
Anklam: 30 Jugendliche demonstrieren vorm Rathaus für DT64
01.02.1992 – Rostock: Zweite Karnevalsdemo
03.02.1992 – „Rockradio B“ sendet in Brandenburg mit technischer UKW-Reichweite auch in Berlin nun 12 Stunden. Die anderen 12 Stunden darf noch Jugendradio DT64 senden.
Tonbeispiel: „Aufschwung B“, „Rockradio B“ um 08:53 Uhr. Moderatorin und Programmchefin Silke Hasselmann gewechselt von Jugendradio DT64 zu „Rockradio B“ hier mit einer Programmübersicht; Übergang zu DT64 um 09:00 Uhr mit „Take Five“ moderiert von Marion Brasch .
(UKW-Mitschnitt in Berlin, stereo, Kassette, Zusammenschnitt)
08.02.1992 – 3. bundesweiter Aktionstag mit Luftballons: „Wir gehen für DT64 in die LUFT“
Berlin: Demonstration mit 2.000 Teilnehmern mit Abschlusskundgebung auf dem Alexanderplatz
Dresden: Luftballonaktion vor dem Kulturpalast
Erfurt: Hunderte Luftballons steigen vom Erfurter Anger auf
Halle: Luftballonaktion auf dem Markt in Halle
Rostock: Dr.-Kaos-Demo
Greifswald: Demo vom Markt bis zum Eldenaer Strand
09.02.1992
22:03-24:00 Uhr: Erste Sendung „Beatradio D“ mit Marion Brasch
Tonbeispiel: Marion Brasch interviewt Tony Krahl und Fritz Puppel von CITY (UKW-Mitschnitt, mono, Kassette, Ausschnitt)
14.-16.02.1992 – Erstes Netzwerk-Treffen auf der Rochsburg bei Chemnitz
Forderung: eigenständige, länderübergreifende, redaktionell unabhängige Jugendradio-Sendeanstalt
15.02.1992 – Potsdam: Beginn des gemeinsamen Jugendprogramms mit SFB wird verschoben. Neuer Beginn: 01.06.1992
28.02.1992 – Schweinfurt: Gründung der DT64-Initiative Bayern mit ca. 100 Hörern
29.02.1992 – Schwerin: Großdemo und anschließendes Benefizkonzert in der Schweriner Stadthalle; Sonderzug quer durch MV, aber auch aus Berlin, kleine Auseinandersetzungen mit der Polizei werden teils zum Aufmacher in der Presse
ab März 1992 – Bayern: regelmäßige Initiativtreffen in Bamberg (Café Abseits), Schweinfurt (Kulturhaus Schreinerei), Bayreuth (Café Podium) und Nürnberg (Fünfeckturm)
04.03.1992 – Leipzig: Eröffnung der Messe mit Konzert im Gewandhaus sowie Unterschriftensammlung
14./15.03.1992 – Erfurt: Info-Tour nach Eisenach, Gotha, Schmalkalden, Suhl, Ilmenau; Unterschriftensammlung auf der Wartburg
24.03.1992 – Erfurt: Im Palmenhaus wird zu DT64 die Talk-Runde „Erfurter Gespräch“ fürs mdr-Fernsehen aufgezeichnet mit Karola Sommerey, Michael Schiewack, Olaf Stepputat (FDP), Bernt von zur Mühlen (RTL)
27.-29.03.1992 – Wittenberg: II. DT64-NETZWERK-Treffen
28.03.1992 – Gotha: Infostand und Aktionstag mit vier Bands
Rostock: kleinere Demo, Besetzung eines Gleises auf dem Rostocker Hauptbahnhof
Schwerin: Bahnhofsaktion – Besetzung eines Gleises
Wusterhusen: Benefizaktion der DT64-Hörerinitiative Greifswald in der Großraum-Disko „Genesis“ kippt um in politischen Lagerkampf und das Mainstream-Publikum skandiert „NDR!“
04/1992 – Leipzig: Gründung des Vereins „Freunde der Jugendmedien e. V.“
Dresden: Gründung des Vereins „Freunde des Jugendradio DT64 e. V. Dresden“
02.04.1992 – Schwerin: Runder Tisch zu Jugendradio DT64
04.04.1992 – Dresden: Graffiti-Aktion auf dem Dresdner Postplatz, mit DT64-Graffiti-Straßenbahn und Stadtrundfahrt
10.04.1992 – Nürnberg: drei Tage Infostand auf Künstlermesse „ART 7“ im Messezentrum
12.04.1992 – Magdeburg: Aktion „Ein Lied für Malmö – DT64 für uns!“ anlässlich des deutschen Vorentscheids zum Schlagerfestival in Magdeburg
Göttingen: Benefiz-Konzert
18.04.1992 – Dresden: DT64-Osteraktion, Eier vor dem Landtag
Erfurt: Beteiligung mit einem Stand am Aktionstag für Frieden
Schwerin: Fahrradtour
23.04.1992 – Schwerin: Mahnwache vor der Staatskanzlei
24.04.1992 – Greifswald: „Trotz Stille im Äther“-DT64-Benefizparty mit Orchestrion Eva Blum und Independent-Disko „Hirnsäge“ im Studentenklub „Kiste“
25.04.1992 – Frankfurt/Oder: Stand mit Unterschriftensammlung zum Stadtteilfest in Neuberesinchen
Nürnberg: Benefiz-Konzert mit Keimzeit im „Desi“
26.04.1992 – Schwerin: „Dr. Kaos“ vor Ort
28.04.1992 – Dresden: „Radio PSR“ erhält von der Versammlung der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM) die DT64-Frequenzen zugesprochen, die spätestens ab 01.07.1992 zur Ausstrahlung kommerziellen Rundfunks genutzt werden sollen
01.05.1992 – Gera: DT64-Transparente zur Mai-Demo
01.-03.05.1992 – Leipzig: Konferenz „Jugend und Medien – Jugendradio“ an der Universität Leipzig sowie Aktion „Flowers für DT“ auf dem Leipziger Augustusplatz, u. a. Forum mit Karola Sommerey (mdr-Hörfunkdirektorin), Dieter Bauerfeind (mdr-Rundfunkratsvorsitzender); Wanderausstellung zur Geschichte von DT64 sowie der DT64-Freundeskreise eröffnet
02.05.1992 – Leipzig: Straßenfest „Flowers für DT“ mit Infoständen von Initiativgruppen, Verkaufsständen, zwei Bühnen und Talk-Show, Abschlusskonzert im „Anker“ unterm Motto „Flowers für DT – das andere Spektakel“
„Nightflight“ mit Marcos López
07.05.1992 – Schwerin: Runder Tisch zu Jugendradio
08.05.1992 – Schwerin: Aufführung des Films „DT64 – Chronik einer Abwicklung“ (D, 1992, R: Rainer Hällfritzsch, Ulrike Hemberger) anlässlich des Schweriner Filmfestivals
10.05.1992 – Halle: Aktionstag im Jugendkulturhaus „Schorre“ mit Kinderprogramm und Konzert
14./15.05.1992 – Dresden: „Wenn es keine Funktürme gibt, so bauen wir uns welche!“
Aktion vor dem Dresdner Landtag: Demo zum Landtag, Verfolgen der Aussprache und Abstimmung zu DT64, nach der Ablehnung symbolische Mahnwache vor dem Landtag sowie Empfang der Abgeordneten mit Kuchen und aufgespießten DT64-Fähnchen
15.05.1992 – Rostock: Demo, Logo von DT64 aus Kerzen
15./16.05.1992 – Zweiter Bundesweiter Aktionstag „Lebenslichter für DT64“, 500 Kerzen für DT64, jede Kerze bedeutet 1.000 Unterschriften, anschließend Mahnwache und Frühstück mit Stadtoberhaupt bzw. Ministerpräsident
Erfurt: Treff auf dem Anger und Marsch zum Landtag, dort massives Polizeiaufgebot gegen 150 Jugendliche aus Thüringen, Bayern, Hessen und Niedersachsen, 500 Kerzen an der Grenze der Barriere, Übernachtung in einem DGB-Bus; gläsernes Studio von DT64 auf den Anger sowie Gesprächsrunde mit Politikern
Halle: Aktion „Kerzen für DT“
Leipzig: „500 Lebenslichter für DT“, demonstratives Frühstück vor dem Gewandhaus zur Eröffnung des Europatages
Magdeburg: „Lebenslichter für DT“, Konzert mit Magdeburger Bands, Mahnwache und Frühstück vor der Staatskanzlei
18.05.1992 – Gera: Demo vom Bahnhof durch die City bis zum Markt mit Beschallung durch IG Metall-Lautsprecherwagen
19.05.1992 – Nürnberg: Besetzung des Studios Nürnberg des Bayrischen Rundfunks, da BR4 „Klassik“ in Bamberg auf 102,9 MHz sendet, was zu wesentlich schlechterem Empfang von DT64 auf 102,7 MHz führt
22.05.1992 – Dresden: Gespräch mit Detlef Kühn, Direktor der Sächsischen Landesmedienanstalt, über freie UKW-Frequenzen
23./24.05.1992 – Dresden: „Eine Partei – ein Wort, also DT64 an jedem SPD-regierten Ort“, Aktion zum sächsischen SPD-Landesparteitag
25.05.1992 – Dresden: SPD-Dampferfahrt, Gespräch mit Kanzlerkandidat Björn Engholm
Nürnberg: Benefizkonzert mit „Messer Banzani“ in der LGA-Halle
26./27.05.1992 – Dresden: „Ohne DT64 ist Sachsen in schlechter Verfassung“, Funkturm vor der Dreikönigskirche zur Verfassungsverabschiedung in Sachsen
30.05.1992 – Dancehall mit Marusha via Camrecorder dokumentiert von Xela.Music
Im Studio: „DJ Enny One und DJ Sonic Destroyer (Xela), Matthias, Diana, DJ Mirko (Apolda), DJ Mikk, Thomas, Conny, Jana Clemen sowie Marcos Lopez, der immer nach Marusha mit der „Partyzone“ auf Sendung ging.“ Bei Minute 0:55 zu sehen auch DT64-Musikjournalist und -Reporter Johannes Paetzold.
31.05.1992 – Inselsberg: „(R)Auflauf für DT64 auf den Heimatstrahler Inselsberg 102,2 MHz, symbolische Besetzung und Versperren der Zufahrt zum Sendeturm durch eine Luftballon-Kette
01.06.1992 – Potsdam: Beginn des gemeinsamen Jugendprogramms mit dem SFB wird nochmals auf 01.07.1992 verschoben
01.-03.06.1992 – Köln: „Diskussionsbelebung“ mit Beitrag über DT64 zum Medienforum NRW
03.06.1992 – Halle: Gespräch mit Reiner Schomburg, Chef vom Landesmedienzentrum Sachsen-Anhalt
04.06.1992 – Leipzig: Aktionstag für DT64, Theaterspiele auf den Straßen Leipzig
09.06.1992 – Berlin: III. DT64-NETZWERK-Treffen
10./11.06.1992 – Dresden: „Der Funkturm kommt wieder“ zur Landtagsdebatte, Demo, nächtliche Mahnwache, Erstaufführung der Realsatire „Fabelhafter Landtag“ des Dresdner DT64-Freundeskreises, Ablehnung des DT64-Antrages im Landtag
13.06.1992 – Wandersleben: Burgenrundfahrt mit DT64-Initiativen aus Gotha, Erfurt, Eisenach
13.06.-19.06.1992 – Erfurt: Wanderausstellung zu DT64
15.06.1992 – Leipzig: mdr-Rundfunkratssitzung auf der über die Fortführung von DT64 gesprochen wird. Der Fortbestand über 30.06.1992 auf Mittelwelle 1044 KHz wird bis 31.12.1992 zugesichert
16.06.1992 – Die DT64-Fortführung auf einer MW-Frequenz zum 01.07.1992 wird bekanntgegeben
18.06.1992 – Dresden: Fahrraddemo für DT64, Beginn einer Mahnwache vor der Staatskanzlei auf dem Elbufer und dem Hubschrauberlandeplatz zum Erhalt der DT64-Frequenzen auf UKW
19.06.1992
„Superradio 2000 O“, eine 13stündige Parodie auf den Privatfunk geht von 05:00 bis 18:00 Uhr auf Sendung. DT64 gibt seinen Hörern einen sinnlichen Eindruck von dem, was ab 01.07.1992 auf den DT64-Frequenzen zu hören sein könnte: „Gute Laune, wann immer sie wollen.“ Einige Hörer sind so irritiert, dass sie besorgt bei DT64, beim mdr und bei einer Störannahmestelle anrufen.
20.06.1992 – Rostock: Radtour der DT64-Fans nach Schwerin
21.06.1992 – Kassel: „Dr. Kaos“ live von der documenta, Infostand
23.06.1992 – Magdeburg: Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern des Landtags „DT64 – noch zu retten?“
27.06.1992 – Sonneberg: Demo mit 300 Leuten durch die Innenstadt
28.06.1992 – Berlin: Demo aller DT64-Freundeskreise gegen die Umschaltung auf Mittelwelle
30.06.1992
19:05 Uhr „Rockradio B“ und „Radio 4U“ gestalten im Studio von Rockradio B im Funkhaus Berlin wenige Meter vom DT64-Studio entfernt eine gemeinsame Sendung zum neuen 24-Stunden-Schalt-Programm „Rockradio B“/“Radio 4U“ ohne DT64 ab 01.07.1992, 00:00 Uhr. Das Sendefenster 09:00 bis 15:00 Uhr übernimmt „Radio 4U“. Das Ziel: ab 01.10.1992 ein gemeinsames ORB/SFB-Jugendprogramm auf den ORB-Frequenzen von „Rockradio B“.
Tonbeispiel: Zusammenschnitt vom Anfang der 5-stündigen Sendung mit Lutz Schramm, Johnny Haeusler, Silke Hasselmann, Helmut Lehnert gekürzt um die Musik. (UKW 102,6 MHz Berlin, VHS, stereo)
Letzter Sendetag von DT64 auf UKW.
Tonbeispiel: Letzte DT64 „Rasch Hour“ auf UKW am 30.06.1992, ca. 18:56 Uhr mit Moderator Jörg Schulze (Foto) und Reporter Michael Roedger. Schaltpause. Aufschaltung Rockradio B mit 19-Uhr-Nachrichten, Sprecher: Thomas Klug (UKW 102,6 MHz Berlin, VHS, stereo)
Dresden: „Krach-Demo“ zur Staatskanzlei, Aufruf zu Mittwoch-Demos zur Staatskanzlei
Umschalten live im Dresdner „Bärenzwinger“, „Wellenbrecher-Fete“ des Dresdner Freundeskreises
Erfurt: ca. 200 Jugendliche erwarten die Umschaltung auf dem Anger
Leipzig: optimistische Trauerfete am Mendebrunnen
Nürnberg: Trauerfeier zur UKW-Abschaltung
Tonbeispiel: Marion Brasch und Frank Aischmann verabschieden die UKW-Hörer von Jugendradio DT64 kurz vor Mitternacht.
01.07.1992 – Erster DT64-Tag auf Mittelwelle
00:00 Uhr, DT64 verliert alle UKW-Frequenzen. Die Mittelwelle 1044 KHz strahlt anstelle von mdr Info nun DT64 ab. Die Empfangsqualität im Sendegebiet des mdr (Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt) ist unterschiedlich, gegenüber der UKW-Qualität jedoch überwiegend deprimierend. In Sendernähe ist der Empfang trotz des typischen, dumpfen Mittelwellen-Klangs durchaus akzeptabel.
Tonbeispiel: Frank Aischmann begrüßt in diesem Ausschnitt die Mittelwellenhörer, 01.07.1992, kurz nach 00:00 Uhr, Mittelwellen-Kassettenmitschnitt in Berlin
Tonbeispiel: Marion Brasch und Frank Aischmann, 01.07.1992, kurz nach 01:00 Uhr, Mittelwellen-Kassettenmitschnitt in Berlin
Gera: spontane Protestdemo gegen UKW-Abschaltung mit anschließender Besetzung einer Straßenkreuzung einschließlich Straßenbahn und Bus
Potsdam: Beginn des gemeinsamen Jugendprogramms von ORB und SFB erneut verschoben. Neuer Termin: 01.10.1992
Leipzig: Anbringen eines Protest-Transparents an der Leipziger Uni
03.07.1992
21:03 Uhr Premiere „DX64-Club“. Gestartet wöchentlich freitags als einstündige Sendung, um gemeinsam mit der Hörerschaft die Welt der Mittelwelle zu ergründen. Anfänglich wurden Empfangsberichte ausgetauscht und Mittelwellenrahmenantennen gebastelt, Versuche am Sender in Wilsdruff zur Empfangsverbesserung gemacht und die Stationen rechts und links der 1044 KHz kennen gelernt.
Tonbeispiel: Sendungspremiere. Gastgeber Jörg Wagner im Gespräch mit dem DX-Spezialisten Wolfram Heß von DS-Kultur (Studioband-Qualität), 03.07.1992, 21:03 Uhr
Tonbeispiel: Trailer „Wochenend mit DT64“, Programmhinweis: Erstes Mittelwellen-Wochenende (Kassetten-Qualität), 03.07.1992, 21:57 Uhr
08.07.1992 – Dresden: „Krach-Demo“ von 200 Jugendlichen zur Sächsischen Staatskanzlei
10.07.1992 – Gera: Infostand der Aktionsgruppe bei Konzert von „Die Vision“
15.07.1992 – Dresden: „Krach-Demo“ zur Sächsischen Staatskanzlei, 100 Jugendliche
Leipzig: Gespräch mit Karola Sommerey, mdr-Hörfunkdirektorin
21.07.1992 – Leipzig: Zur Verwaltungsratssitzung des mdr, der den Etat für 1992 abstimmen soll, sind zu wenig Mitglieder des Verwaltungsrates anwesend, so dass dieser nicht beschlussfähig ist
27.07.1992 – Gera: Gegen-Infostand zur mdr-Veranstaltung von „Radio Thüringen“: „Thüringen dreht auf“ mit Unterschriftensammlung
30.07.1992 – Berlin: Party des Sendeteams für die DT64-Freundeskreise
07.08.1992 – Empfangsbestätigungen aus Irland, London, Prag, Tirol, Korsika, Belgien, Schweden und vom ungarischen Balaton treffen bei DT64 in Berlin ein.
10.08.1992 – Leipzig: mdr-Verwaltungsratssitzung: DT64 wird im Haushalt 1992 festgeschrieben
14.-16.08.1992 – Langenselbold: IV. DT64-NETZWERK-Treffen am Rande des Landesjugendtages des DGB
21.-23.08.1992 – Eschwege: Open Flair, 513 Unterschriften direkt an den Ministerpräsidenten Thüringens sowie 500 Unterschriften für DT64 auf UKW gesammelt
29.08.1992 – Frankfurt/Oder: Aufsteller mit Plakat auf dem Hoffest
05.09.1992 – Schwarzburg: Familien-Wandertag der CDU, dort von Jugendradio-Unterstützern Abgeordnete abgepasst
06.09.1992 – Frankfurt/Oder: Aufsteller mit Plakat zum Sommerfest im „Haus der Begegnung“
07.09.1992 – SFB-Intendant Günther von Lojewski gibt auf einer SFB-Versammlung das AUS von „Radio 4U“ zum Jahresende bekannt.
11.-13.09.1992 – Suhl: Jugendtreffen mit DT64-Aktionskreis
12.09.1992 – Bayern: Bayernweites DT64-Hörertreffen mit ca. 30 Teilnehmern
14.09.1992 – Bayern: Bisher 14.290 Unterschriften für den Erhalt von DT64 gesammelt
ab 15.09.1992 – Gera: Mitarbeit von Mitgliedern der Initiativgruppe im Komitee für Gerechtigkeit
24.09.1992 – Leipzig: Die Ministerpräsidenten der mdr-Länder unterstützen in einem Gespräch mit mdr-Intendant Reiter die Auffassung, zusätzlich zu den im Staatsvertrag benannten Programmen eine Jugendwelle über Satelliten und unter anderem Namen als DT64 auszustrahlen. Zum gegebenen Zeitpunkt soll der mdr-Staatsvertrag verändert werden.
25.-27.09.1992 – Tharandt: V. DT64-NETZWERK-Treffen
26.09.1992 – Spontanbesuch rund drei Monate nach der UKW-Abschaltung von DT64 (30.06.1992) beim Verbreitungsweg der Mittelwelle 1044 KHz in Wilsdruff.
16.10.1992 – Low Power von der Eastside für 1993 auf UKW angekündigt und Start ins All
27.10.1992 – SFB und ORB einigen sich auf zwei gemeinsame Wellen: die Informations- und Servicewelle SFB 2 mit Ausstrahlung auch in Brandenburg und auf Jugendprogramm „Fritz“, gebildet aus den Programmen „Radio 4U“ und „Rockradio B“ mit Nachtversorgung durch DT64.
Tonbeispiel: DT64-Nachrichten auf Mittelwelle (Empfangsgebiet Berlin, Kassette), Andreas Streblow, 27.10.1992, 17:00 Uhr
29.10.1992 – Dresden: Aktion „Biete Jugend – Suche Zukunft“ organisiert vom Dresdner DT64-Freundeskreis in Zusammenarbeit mit DGB-Jugend, DAG-Jugend und JuliA. Anlässlich der Jahreskonferenz der Ministerpräsidenten aller Bundesländer wird diesen ein Zustandsbericht der Lage Jugendlicher, sowie ein Forderungskatalog im Anschluss an eine Demonstration von über 400 Jugendlichen übergeben. Symbolisch werden Lehrstellen, Jugendklubs und Jugendmedien beerdigt. Danach folgt eine Disco mit DT64-Moderator Ralf Bieniek im Studentenklub der PH Dresden.
30.10.1992 – Während des laufenden Sendebetriebs innerhalb der Sendung DX64-Club Umschaltung der Mittelwellen-Antennen-Anlage 1044 KHz in Wilsdruff, um die beste Abstrahlungsvariante zu finden
Tonbeispiel: Moderator Jörg Wagner, Co-Moderator Claus Grote, Hörer Claus Plachetka, Herr Kaune von der Deutschen Telekom vor und nach der Antennenumschaltung in einem Mittelwellenmitschnitt
12.-14.11.1992 – Gotha: VI. DT64-NETZWERK-Treffen
13.11.1992
Tonbeispiel: Bei Moderator Jörg Wagner und Co-Moderator Claus Grote zu Gast: Wolf-Dieter Behnke und Mario König von den Berliner Empfangsamateuren.
Die Aufnahme wurde mit einem DAT-Recorder am Signalausgang im Studio gemacht. Vereinzelte Störungen im Ton gehen wohl zu Lasten der Band-Alterung.
30.11.1992 – Leipzig: Der mdr-Rundfunkrat nimmt Pläne von mdr-Intendant Udo Reiter zustimmend zur Kenntnis, wonach DT64 ab Januar 1993 unter neuem Namen zunächst weiter auf einer Mittelwellenfrequenz ausgestrahlt wird. Mitte 1993 soll die Umschaltung auf Satellit erfolgen.
01.12.1992 – Potsdam: Beginn des gemeinsamen Jugendprogramms von ORB und SFB wird wieder verschoben. Neuer Termin: 01.01.1993
15.12.1992 – Dresden: DT64-Prozess am Verwaltungsgericht Dresden, bei dem ein Hörer auf Minderung der Rundfunkgebühr klagt, da DT64 über Mittelwelle nur mit einer verminderten Qualität zu empfangen sei
Potsdam: Mahnwache vor dem „Club der Intelligenz“ zur Rundfunkratssitzung des ORB, zu der ein NETZWERK-Vertreter den Standpunkt der DT64-Freundeskreise darlegen darf
22.12.1992 – Dresden: Der Regierungssprecher der sächsischen Landesregierung, die noch die Rechtsaufsicht über den mdr innehat, stellt die weitere Ausstrahlung von DT64 beim mdr unter Verweis auf die fehlende Rechtsmäßigkeit zur Disposition und schlägt u. a. eine Zusammenlegung mit „mdr life“ vor.
26.12.1992 – Berlin: Aufruf des Dresdner DT64-Freundeskreis zu neuerlichen Unterschriftensammlungen, Mahnwachen, Faxblockaden und Nachfragen bei den Regierungen der mdr-Länder (besonders Sachsen) in einer „DX64-Club“-Sendung
28.12.1992 – Dresden: Beginn einer Mahnwache vor dem Dresdner Kulturpalast, Unterschriftensammlung an einem Stand während der Dresdner Lichterkette
„Junge Welt“-Gastkommentar von Heiko Hilker, „Freunde des Jugendradio DT64 e. V.“
31.12.1992 – Letzter Sendetag von „Radio 4U“
1993
01.01.1993 – Wilsdruff: DT64 sendet auf Mittwelle mit verminderter Leistung (150 KW)
03.01.1993 – Dresden: Bundesweite Demonstration mit ca. 1.500 Jugendlichen vom Dresdner Rathaus bis zur Sächsischen Staatskanzlei
04.01.1993 – Dresden: Beim Neujahrsempfang des Dresdner Oberbürgermeisters ergreift ein Vertreter des DT64-Freundeskreises unangekündigt das Wort und fordert im Sinne des Pluralismus die Fortführung von DT64
07.01.1993 – Dresden: Der sächsische Regierungssprecher Michael Sagurna erklärt, dass nie beabsichtigt war, das DT64-Programm abzuschaffen.
14.01.1993 – Dresden: Pressekonferenz des DT64-Freundeskreises: über 12.000 Unterschriften und Erstunterzeichner aus allen Teilen der Republik (u. a. Intendanten der Dresdner und Berliner Schauspielhäuser und Theater, Schriftsteller)
15.-17.01.1993 – Fürstenwalde: VII. DT64-NETZWERK-Treffen
Fachvortrag über Satelliten-Empfang mit Sat-DXer Norbert Schlammer
18.01.1993 – Leipzig: Der mdr-Rundfunkrat beschließt, das Programm von DT64 zukünftig in Halle zu produzieren. Ab Sommer 1993 soll eine Satellitenausstrahlung über das System ASTRA die Mittelwellenverbreitung ablösen.
19.01.1993 – Dresden: Der sächsische Ministerpräsident Kurt Biedenkopf gibt vor der Landespressekonferenz die Fortführung von DT64, sowie als möglichen neuen Namen „mdr Sputnik“ bekannt. Am Abend bestätigt dies mdr-Hörfunkdirektorin Karola Sommerey.
20.01.1993
„Leipzig (dpa) – Das Jugendradio des Mitteldeutschen Rundfunks DT64 wird als Vollprogramm unter dem Namen „MDR-Sputnik“ erhalten bleiben. Das bestätigte MDR-Hörfunkdirektorin Carola Sommerey. Das Programm solle künftig in Halle produziert und ab Sommer dieses Jahres über Satellit europaweit ausgestrahlt werden.“
Tonbeispiel: DT64-Chefredakteur Michael Schiewack über den Namenswechsel und die geplante Verbreitung des Programms über Satellit. Fragen: Jörg Wagner für die Sendung „DX64-Club“, 22.01.1993 (Urband, DAT)
24.02.1993 – Letztes „Parocktikum“ mit Lutz Schramm („Rockradio B“)
25.02.1993
„Bei der Pressepräsentation des neuen Jugendradioprogramms Fritz! für die Region Berlin-Brandenburg ist es gestern zu einem Eklat gekommen. Die frühere Chefredakteurin von Rockradio B, Silke Hasselmann, verlas nicht den vorbereiteten Text zur Vorstellung des Programms, sondern wandte sich gegen ‚die Art und Weise, wie dieses Programm zustandegekommen ist‘. Nach ihrer Darstellung werden in der ersten Woche vorrangig Mitarbeiter aus dem Westen vor dem Mikrophon von Fritz! sitzen. Fritz!-Chef Helmut Lehnert räumte ein, daß nach wie vor ein ‚produktiver Streit‘ in der Redaktion darüber herrsche, was ‚wir machen wollen und was wir machen sollen‘.“ (taz, 26.02.1993, S. 22)
01.03.1993
Fritz, das fusionierte Jugendprogramm von ORB und SFB (Rockradio B und Radio 4U) geht auf Sendung (u. a. auf der ehemaligen Berliner Frequenz von DT64 102,6 MHz).
DT64 wird ab 09:00 Uhr in den Tonunterträgern 7,38 und 7,56 MHz von Premiere via Astra 1B Transponder 17 europaweit abgestrahlt.
Tonbeispiel: In der Sendung „Take Five“ verkündet Moderatorin Katja Weise die erfolgreiche Satelliten-Aufschaltung.
19.03.1993 – Die „Junge Union“ fordert das Ende von DT64
30.04.1993
Ursula Wagner – Ralf Bieniek – Johannes Paetzold | Dresden | rec. 30.04.1993, ab 19:03 Uhr
Die letzten acht Stunden Jugendradio DT64 + erste Stunden „mdr-Sputnik“ | rec. 30.04.1993, ab 17:00 Uhr
Ursula Wagner – Knut Elstermann – André Bochow …
01.05.1993
DT64 wird in „mdr Sputnik“ umbenannt. Prominente, wie hier z. B. im Audio der Journalist und ehemalige Ständige Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der DDR, Günter Gaus, die Frontfrau von Silly, Tamara Danz und WDR-Journalist Klaus Bednarz übermitteln Grüße und Wünsche.
(Original-Einspielbänder, Studioband)
30.06.1993
Die Abstrahlung über die Mittelwelle 1044 KHz wird eingestellt. Mittelwellenaufnahme ab 23:54 Uhr. Frank Aischmann, Jörg Köhler. Trailer „Rock The Nation. Einfach nur sagen SPUTNIK“. Umschaltung auf „mdr Info“.
(Standort Parkplatz A13, Nähe Ruhland, ca. 50 km nordöstlich vom Mittelwellen-Sender in Wilsdruff, DAT)
01.07.1993 – Beginn der Auseinandersetzungen mit der Telekom betreffs der Kabelnetzeinspeisung von DT64, die die Telekom verweigert: Gespräche, Anrufe, Petitionen, Musterklagen etc.
Dresden: Aufbau einer Mitschnittbörse von Tondokumenten zu DT64 vergangener wie aktueller Sendungen von DT64 und „mdr Sputnik“ (u. a. Grenzpunkt Null, Reif für die Insel, DX Sputnik Klub, Deutschland im Stau) sowie anderer Sender
30.07.-01.08.1993 – Magdeburg: Hörercafé zum Umweltfestival in Magdeburg
01.08.1993 – Bischofferode: Teilnahme an einem Aktionstag zum Erhalt der Kaligrube, u. a. mit der DT64-Wanderaustellung
15.-22.08.1993 – Deutsch-Baselitz: Erstes Mediensommerlager des DT64-Freundeskreises in Zusammenarbeit mit Dresdner Medieninitiativen mit den Arbeitsgruppen: Foto, Video, Radio, Zeitung. (40 Teilnehmer)
17.08.1993 – Magdeburg: Einstweilige Verfügung der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt als die nunmehr rechtsaufsichtführende Behörde gegen die DSR-Aufschaltung von „mdr Sputnik“ anlässlich der Berliner Funkausstellung
16.09.1993 – Dresden: Der spuDTnik-Hörerklub hat 5006 Mitglieder, darunter auch in Polen, Italien, Spanien, Kanada, Großbritannien
15.10.1993 – Dresden: Zweite Ausgabe von „spuDTnik – Die Zeitung zum Radio“ (Auflage: 5. 000 Exemplare)
„mdr Sputnik“ Sendeplan
15.-17.10.1993 – Tharandt: X. NETZWERK-Treffen
05.11.1993 – „mdr Sputnik“ sendet aus Halle/Saale
„Am Freitag um 18.03 Uhr nimmt die Sputnik-Mannschaft mit dem Politmagazin ‚Rush Hour‘ den Sendebetrieb auf, teilte der MDR am Donnerstag mit. Mit dem Umzug ist für die 39 festangestellten Sputnik-Mitarbeiter auch der Abschied von der veralteten Technik in den Berliner Studios verbunden, die noch von dem DDR-Vorgänger ‚DT 64‘ übernommen worden war. MDR Sputnik wird über Satellit ausgestrahlt.“ (ADN-lsa, 04.11.1993, 09:43 Uhr)
Tonbeispiel: Moderatorin Karla Schlender in der letzten Sendeminute aus dem Berliner Studio K6 übergibt ans Team in Halle mit Nachrichtensprecherin Doris Groth und Rasch-Hour-Moderator André Bochow, 17:59 Uhr (Satellit, mp3, stereo)
André Bochow: [00:02:19]
„Deutschland neu entdecken. Halle.“ Von Wilhelm Bartsch. „Per Bahn geht es an der schlachtschiffähnlichen Malzfabrik von Schkeuditz vorbei, an deren Gemäuer fast schon die Losung verdämmert ist: Wir Malz-Arbeiter kämpfen für die Nationale Front.“ Der nationale Sieg ist nun gewiss. Aber Malz wie Hopfen hier erst einmal verloren. Wir sind in Halle, das sich so schlecht übertünchen lässt. Noch schwerer aber sich in seinem Geiste fassen lässt. Wer dort ausstieg, musste triftige Gründe haben. Curt Goetz, ein Hallenser meinte, dass das Beste in Halle der Bahnhof wäre, denn von hier aus könne man in alle Himmelsrichtungen der Welt flüchten. Aber ebenso kann man aus diesen Weltrichtungen Halle gut erreichen. Und da sind wir. Ein Sputnik ging nieder. Halleluja! Halle. Von jetzt an sendet dieses verrückte Sputnik-Team von den Gestaden der Saale. Ansonsten bleibt alles wie es ist und deshalb gibt es jetzt die Rasch Hour, zuvörderst die Schlagzeilen.“
26.11.1993 – Halle: DSR-Aufschaltung von „mdr Sputnik“
26.-28.11.1993 – Schneeberg: Erstes Hörertreffen des „spuDTnik-Hörerklubs“. Über 220 Teilnehmer erleben u. a. eine Versteigerung von DT64-Utensilien, eine Diskussion mit dem Wellenchef Michael Schiewack, Rockkonzerte, sowie eine dreistündige Live-Übertragung des „DX-Sputnik-Klubs“. Die Deutsche Telekom realisiert die Übertragung als technisches Experiment per Satellit.
1994
01.01.1994 – Halle: Erstes „spuDTnik-Café“ im Café „Steg“ eröffnet. Ab 14 Uhr kann man dort täglich „mdr Sputnik“ hören, aber auch in drei Dresdner Klubs, die durch Vermittlung des Dresdner DT64-Freundeskreises einen Sponsor fanden (Bärenzwinger, Neue Mensa, Schulklub des Rolland-Gymnasiums)
10.02.1994 – Dresden: Dritte Ausgabe von „spuDTnik – Die Zeitung zum Radio“ (Auflage: 4.000 Exemplare)
13.02.1994 – Langenhagen: Im „Haus der Jugend“ DT64/Sputnik-Aktionstag mit Jörg Wagner und Bands (Schmerzgrenze – Magdeburg, Invisible Arts – Haldensleben, Krug – Hannover), dazu Eastside-Disco, Video, etc.
03/1994 – Die Ausgaben von „spuDTnik – Die Zeitung zum Radio“ können nun auch im Internet gelesen werden.
20.05.1994 – Dresden: Vierte Ausgabe von „spuDTnik – Die Zeitung zum Radio“ (Auflage: 4.000 Exemplare)
29.05.1994 – Dresden: Unter dem Titel „Kaos im BH“ findet alle vierzehn Tage ein Café-Treff im Jugendklub „Brennhaus“ statt, bei der die „Dr. Kaos“-Sendung bei Kuchen und Wein verfolgt werden kann
01.06.1994 – Dresden: Beginn des Aufbaus eines Jugendmedienzentrums
01.07.1994 – Magdeburg: Eröffnung eines „spuDTnik-Hörercafés“
31.07.-07.08.1994 – Falkenhain: Zweites Mediensommerlager mit 45 Teilnehmern
02.-04.09.1994 – Dresden: Erstes Rockwochenende im Brennhaus u. a. mit „Subway to Sally“, „Pearls at Swine“ und den Sputnik-DJs Rex Joswig und Ralf Bieniek
15.09.1994 – Laut dem Infas-Funk-Medien-Monitor hat „mdr Sputnik“ 150.000 Hörerinnen und Hörer
08.10.1994 – Dresden: Fünfte Ausgabe von „spuDTnik – Die Zeitung zum Radio“ (Auflage: 4.000 Exemplare)
15.-23.10.1994 – Tharandt: Öko-Woche des „spuDTnik-Hörerklubs“ mit 30 Jugendlichen auf der Johannishöhe
28.-30.10.1994 – Grünheide: Zweites „spuDTnik-Hörer-Treffen“ mit 250 Teilnehmern. Gesprächsrunden zum Radio als Kommunikationsmedium, zur Zukunft von „mdr Sputnik“; Live-Sendung des „DX-Sputnik-Klubs“; Disco und Rockkonzerte
09.12.1994 – Dresden: Zweites Rockkonzert im Brennhaus
1995
02/1995 – Dresden: Sechste Ausgabe von „spuDTnik – Die Zeitung zum Radio“
08/1995 – Siebente Ausgabe von „spuDTnik – Die Zeitung zum Radio“
1996
Anfang 1996 – Dresden: Letzte Ausgabe von „spuDTnik- Die Zeitung zum Radio“
1997
12.02.1997 – „mdr Sputnik“ erhält von der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt die UKW-Frequenz 104,4 MHz in Petersberg zur terrestrischen Ausstrahlung in und um Halle mit Reichweite bis nach Leipzig. Die Privatradiolobby protestiert, da sie UKW-Überreichweiten bis nach Weimar registriert
2009
16.09.-16.12.2009 – Berlin: Der Journalist Moritz von Rappard veranstaltet mit Mediengestalterin Dunja Funke im Berliner Zeughauskino eine vierzehnteilige Serie RADIO GESCHICHTE zur Entwicklung von DT64 mit Original-Sendungen oder reflektierenden Features und einer Vielzahl an Gästen aus der DT64-Geschichte.
2014
08.-10.05.2014 – Berlin: Mit dem DT64-Festival „Return to Sender“ im Kino Babylon wird an den Sendestart vor 50 Jahren zu Pfingsten 1964 beim Deutschlandtreffen erinnert, inklusive einer Vielzahl von Filmen und Diskussionen, einer von Moritz von Rappard bestückten DT64-Hörbox, sowie mit Konzerten von „Bobo in White Wodden Houses“, „Rainbirds“, „Sandow“, „Die Art“, der „Bolschewistischen Kurkapelle Schwarz-Rot“ und „Riders Connection“.
2021
29.10.2021 – Dresden: Mit der Eröffnung der gleichnamigen Ausstellung im „riesa efau“ beginnt das Projekt „Power von der Eastside“, das sich neben der Geschichte von DT64 vor allem der DT64-Rettungsbewegung ab 1990 widmet und durch mehrere Städte tourt.
www.power-von-der-eastside.de
… wird weiter ergänzt.
(Irrtümer und Fehler vorbehalten. Hinweise gern an joerg [ät] wwwagner [pünktchen] tv)